SWR3 Worte
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Heute ist Fronleichnam. Doch wie kann ein Leichnam froh sein?
Auf diese Frage antwortet mir die katholische Theologin Efi Goebel Folgendes:
Mit einem Toten hat ‚Fronleichnam' gar nichts zu tun. Denn ‚Lichnam' ist ein mittelalterliches Wort und bedeutet ‚lebendiger Leib'. Und es heißt auch nicht ‚froh', sondern ‚vron', - ebenfalls mittelalterlich, für ‚Herr', also für Jesus.
Die Idee von Fronleichnam ist: Gott, der Lebendige, ist auf den Straßen, in allen Himmelsrichtungen, anwesend. Das wird verdeutlicht durch das Tragen des Brotes, des Leibes Christi, an der Spitze der Prozession. [...]
Und beim Gehen durch die Straßen wird deutlich: Gott, und mit ihm die Glaubenden, treten auch heute noch ein für eine Welt der Liebe, der Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit.
Efi Goebel, Fronleichnam
In: Familienpastoral Erzbistum Köln. Ein Jahreskreis voll Leben. Ein Projekt für Väter, Mütter und Kinder. http://www.familien234.de