Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Die Finanzkrise hat jeden EU-Bürger vom Säugling bis zum Greis bis heute ca. 3500€ gekostet. Rechnen Sie sich mal aus, was Ihnen noch bliebe, wenn das direkt abgebucht worden wäre. Ich und meine Familie z.B. wären mit 14.000€ dabei,  Griechenlandhilfe und „Euroschutzschirm" noch nicht eingerechnet. Herzlichen Glückwunsch. Wahrscheinlich hätte ich mir schon vor Monaten von meinem letzten Geld eine Fahrkarte gekauft, mich vor das Kanzleramt gestellt und laut das gefordert, was die Politiker jetzt endlich auf die Reihe zu bekommen scheinen: eine Finanztransaktionssteuer. Hinter diesem Wortungetüm steckt eine einfache Überlegung. Täglich werden Riesensummen an Geld rund um den Globus gejagt, nur um kurzfristige Gewinne zu erzielen. Interessant ist das nur für Spekulanten. Und deren Lobby scheint so mächtig zu sein, dass die Politiker erst jetzt die Reißleine ziehen. Dabei brächte ein Steuersatz von nur  0,05% auf das eingesetzte Geld Milliarden und könnte helfen, die Folgen der Krise zu bewältigen und gezielt und langfristig die Armut in der Welt zu bekämpfen. Und genau das fordert die Aktion „Steuer gegen Armut" schon seit dem Oktober 2009. 70 Organisationen, darunter auch die großen kirchlichen Hilfswerke „Brot für die Welt" und „adveniat" machen mit. Sie erinnern die Politiker an die Verpflichtung, die Armut in der Welt bis zum Jahr 2015 zu halbieren.  Einer der ersten, der die Eingabe der Initiative an unser Parlament unterschrieben hat, ist der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Auch seine Kommission „Gerechtigkeit und Frieden" der Deutschen Bischofskonferenz ist Mitglied der Initiative. Und die appelliert  heute schon an den Internationalen Währungsfond und die G20 Staaten, die im Juni in Toronto tagen. Die können nämlich die Weichen stellen für eine weltweite Steuer. Und wenn Ihnen die bisher getroffenen Maßnahmen auch viel zu wenig sind, dann lesen Sie doch mal nach, auf  „steuer-gegen-armut.org", informieren Sie sich und machen mit. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass man das Thema Geld nicht den Finanzexperten und Politikern allein überlassen darf.  Vielleicht wird es dann irgendwann einmal wirklich zum guten Leben  für alle Menschen verdient und ausgegeben..

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8309
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