Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Ein Drittel glaubt fest daran, ein Drittel ein bisschen und ein Drittel kann gar nichts damit anfangen. So verhält es sich mit dem Glauben an die Auferstehung in Deutschland - zumindest nach den Erkenntnissen einer neuen Studie. Danach lehnen auch viele Christen den Glauben an die Auferstehung ab:
Eine interessante Statistik, aber was sagt sie eigentlich aus? ich muss nur auf mich gucken. Da mache ich die Erfahrung, dass Glauben und Unglauben oft sehr eng beieinander liegen. Manchmal ist der Glaube an die Auferstehung für mich was ganz Selbstverständliches, manchmal aber gehöre ich auch zu denen, die sich sehr unsicher sind. Ich glaube gerne an die Auferstehung und jetzt in der Osterzeit singe ich gerne : „Das Grab ist leer der Held erwacht, der Heiland ist erstanden". Aber ich weiß, schon bei der nächsten Beerdigung eines guten Freundes oder eines nahen Verwandten kann die bohrende Frage kommen: Was bringt denn der ganze Auferstehungsglaube? Sehe ich etwa den geliebten Menschen wieder? Oder war das Ganze nur eine fixe Idee, eine Einbildung der Jünger Jesu, weil sie nicht wahrhaben wollten, dass Jesus am Kreuz gescheitert ist?
Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass es Zeiten gibt, in denen ich zu den fest Überzeugten gehöre und Zeiten, wo ich ein Zweifler bin. In den Stunden des Zweifelns helfen mir die Geschichten aus der Bibel. Denn da gibt's auch die Zweifler. Die Jünger zum Beispiel, sie halten die Erzählung der Frauen vom leeren Grab zunächst einmal für Geschwätz. Oder Thomas, der den Auferstanden erst berühren muss, um glauben zu können. Das tröstet mich, denn ich weiß mich mit meiner Unsicherheit in guter Gesellschaft. Zum Glauben gehört er eben dazu: der Zweifel, Statistik hin, Statistik her. 

* siehe Bertelsmannstiftung: Der Religionsmonitor.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=8036
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