SWR3 Gedanken

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Männer und Eheringe - das scheint ein Thema für sich zu sein. Manche tragen sie bei Tag und Nacht, andere können sich einfach nicht daran gewöhnen. Ausreden gibt es viele: ist mir zu unbequem, ich bin nicht so der Schmuck-Typ. Stört beim Arbeiten, stört beim Sport, stört beim Flirten. Dabei ist der Ehering mit seiner runden Form ohne Anfang und Ende doch ein Zeichen der ewigen Liebe.
Hugo Peeters ist Landwirt im belgischen Essen. Er konnte seinen Ehering aus einem ganz anderen Grund 15 Jahre lang nicht tragen. 1993, schon bald nach seiner Hochzeit, verliert er ihn auf kuriose Weise. Eine seiner Kühe bekommt ein Kälbchen. Hugo packt wie immer kräftig mit an. Das Junge ist bald draußen, aber der Ehering bleibt leider in der Kuh verschwunden. 
15 Jahre später, im Jahr 2008, wird aus dieser Geschichte eine kleine Sensation. Ein Bekannter von Hugo hat ein etwas ausgefallenes Hobby: mit Hilfe eines Metalldetektors sucht er nach alten Münzen. Auf einer seiner Touren über die Felder gräbt er einen Ring aus. Er staunt nicht schlecht, als er den Namen von Hugos Frau und deren Hochzeitsdatum eingraviert sieht.
Eine ganz schön lange Reise hat der Ring da hinter sich gebracht: durch den Dung der Kuh auf die Felder. Und von dort über die Schatzsammlung des Freundes wieder zurück an Hugos Ringfinger.
Nach dieser Odyssee trägt Hugo seinen Ring bestimmt bewusster als vorher. Und wenn man ihn jetzt nach der Symbolik eines Rings befragt, dann reicht ihm wahrscheinlich nicht das Wörtchen „Ewigkeit". Vermutlich erzählt er dann die ganze Geschichte.

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