SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

„Ein Tag ist wie sein Anfang.“ Die ersten Eindrücke, die ich aus dem Schlaf mitbringe – Traumbilder, Erinnerungen, Empfindungen – entscheiden oft darüber, wie ich mich heute fühlen werde. Die Art und Weise, wie ich geweckt werde, entscheidet über die Stimmung am Morgen – und manchmal auch über die Stimmung eines ganzen Tages. Musik spielt da eine große Rolle; das Frühstück ebenso.
Und dann ist noch wichtig, wie ich mich auf einen Tag einstelle. Die Gedanken und Pläne, die mir morgens durch den Kopf gehen, können zu einer Starthilfe werden. Doch was bleibt davon am Mittag übrig. Wenn ich morgens etwas Aufmunterndes höre, ist es mittags meistens vergessen.
Ich empfehle Ihnen heute Morgen einen typischen Mittagsgedanken – das alte kirchliche Gebet um inneren Frieden:

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.“

Es passt so gut in den Zenit eines Tages, weil am Vormittag schon manches geschehen sein mag, was nun mal einfach unabänderlich ist. Der Tag hat sich breit gemacht mit Aufgaben und bereits gefallenen Entscheidun-gen. Das mag mich ärgern. Ich kann darüber spekulieren, wie es hätte anders – besser – laufen können. Aber nun ist es eben so, wie es ist. Und bisweilen empfinde ich es als recht schwierig, mich den Rest des Tages damit abfinden zu müssen. Da macht die Bitte um Gelassenheit Sinn.
Das Gebet um inneren Frieden passt aber auch deshalb gut in die Mittagszeit, weil ja immerhin noch einiges vor mir liegt, was Aufmerksamkeit, Geistesgegenwart und Engagement verlangt. Kurz: Was den Mut braucht, frisch angepackt zu werden.
In der Mittagszeit liegt beides: die Aufforderung, Altes ziehen zu lassen, und die Herausforderung, Neues anzugehen. Das eine vom anderen unterscheiden zu können, erfordert Hellsichtigkeit – Weisheit.
Vielleicht haben Sie heute Mittag einen Augenblick Zeit für diesen typi-schen Mittagsgedanken:

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.“

Und genau besehen ist es ja nicht nur ein hilfreicher Mittagsgedanke. Mit diesem Gebet lässt sich auch morgens schon wunderbar meine Einstellung für einen ganzen Tag justieren.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7856
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