SWR3 Gedanken

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Näher – die diesjährige Fastenaktion der EKD hat die Menschen im Blick, die zu anderen nur noch über den Computer kommen.
Es gibt Kinder, die sitzen tagelang vor dem Computer und spielen lieber mit virtuellen Monstern als auf der Straße Räuber und Gendarm.
Es gibt Schülerinnen, die richten ihre eigene Homepage ein, aber reden nicht mit ihrer Banknachbarin.
Und es gibt Studierende, die skypen mit den anderen in der WG anstatt aufzustehen und nebenan zu fragen; wollen wir zusammen einen Kuchen backen?
Therapeuten konstatieren mit Entsetzen die Unfähigkeit vieler Eltern mit ihren Kindern überhaupt Beziehungen aufzubauen.
Viele gerade ältere Erwachsene verstehen nicht, was das soll, diese neue Art, sich miteinander auszutauschen.
Diese so genannten digital natives, Kids, die mit Computer und Handy aufwachsen, kann man, will man als Erwachsener mit denen mithalten?

NÄHER! 7 Wochen ohne Scheu
heißt hier: Näher ran an wirkliche Menschen!
Die Fastenaktion der EKD stellt auch die Frage:
Stehen wir nicht alle in der Gefahr, uns zurückzuziehen in diese virtuellen Kommunikationswelten?
Sind wirkliche Begegnungen und leibhaftige Nähe nicht ein Luxus geworden?
Die Fastenaktion will dazu verlocken herauszutreten aus Einsamkeit und Isolation.
Arnd Brummer, Leiter der Aktion, fällt dazu eine Menge ein:
Überraschungsbesuche machen, eingeschlafene Kontakte aufwecken, einander die Freundschaft oder die Liebe erklären, sich aus der Deckung wagen, richtig nah dran gehen, die Gänsehaut auskosten des Genusses wie der Gefahr, Grenzen erkunden, eigene und die anderer.

Und zugleich geht es darum Grenzen auszuhalten, den anderen in seiner unverfügbaren Fremdartigkeit wahrzunehmen; ein Geheimnis, wer du bist.
Und mir dieses Geheimnis auch für mich selbst zuzugestehen.
Ein Geheimnis wer ich bin und wer ich sein werde.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7838
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