SWR3 Gedanken

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Das gehörte vor zwanzig Jahren untrennbar zusammen. Die Leute in der ehemaligen DDR haben sich damals auf ihre ersten freien Wahlen vorbreitet.
Dazu wurden überall in Schulen und Stadtverwaltungen so genannte Runde Tische gegründet. Rund, weil nun endlich Betroffene und Beteiligte mitbestimmen sollten, was man mit der neuen Freiheit machen wollte.
Für viele war das völlig ungewohnt. Die DDR war eine Diktatur.
Da haben die Leute in der Öffentlichkeit selten ihre eigene Meinung geäußert, geschweige denn, sie im Gespräch miteinander entwickelt.
Das passierte nur zu Hause, oder in den Räumen der Kirchen. Nach der friedlichen Revolution in der DDR waren es deshalb oftmals die Pfarrerinnen und Pfarrer, die angefragt wurden, wenn irgendwo ein Runder Tisch gegründet werden sollte.
Die Vertreter der Kirchen waren zur Zeit der DDR von allen öffentlichen Prozessen ausgegrenzt. Jetzt waren viele auf einmal mitten drin in der Politik und in der öffentlichen Verantwortung.

Manche hatten in dieser Zeit große Visionen:
die DDR könnte das wirklich bessere Deutschland werden, ein Land in dem Menschen solidarisch leben, nicht aus Zwang, sondern aus Einsicht. Ein zentraler Runder Tisch mit Vertretern der neuen politischen Kräfte und der Kirchen sammelte all diese Ideen zu einer neuen Grundordnung.

Dass es dazu nicht gekommen ist, damit hadern noch heute viele in den neuen Bundesländern.
Ob Gott ein Demokrat ist und ob er Spaß hätte an Gremiensitzungen das weiß ich nicht.
Aber eins weiß ich gewiss: Gott ist ein Liebhaber der Freiheit. Zur Freiheit hat euch Christus befreit, steht in der Bibel, also steht nun aufrecht, lasst euch nicht wieder unterjochen!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7836
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