SWR3 Gedanken

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Väter haben es nicht leicht. Schon die Bibel erzählt davon. Da sind Väter geplagt mit Söhnen, die ungehorsam sind, sich gegen den Vater stellen oder das Geld des Vaters kurzerhand durchbringen.

Isaak – auch so ein Vater in der Bibel- dem ist passiert, dass er beide Söhne – Jakob und Esau – verloren hat. Jakob und Esau waren Zwillinge und sie haben sich von Anfang an gestritten.

Schon bei der Geburt gönnte Jakob Esau nicht, dass er der erste war. Jakob hielt seinen Bruder an der Ferse fest. Und schließlich hat er noch seinen Bruder ums Erbe gebracht. Dazu musste er Isaak, den inzwischen sehbehinderten Vater betrügen. Aber Esau kam seinem Bruder Jakob auf die Schliche und so musste Jakob fliehen. Weil Esau ihn sonst umgebracht hätte. Armer Vater, kann ich nur sagen.

Dabei hat Isaak, der Vater, alles versucht, dass die beiden Streithähne sich irgendwie vertragen. Aber es hat nichts geholfen, alle Erziehung und gutes Zureden war umsonst.

Bestimmt hat sich Isaak viele Gedanken gemacht hat. Wie viele Väter heute. Da klappt es ja auch in manchen Familien nicht. Mal streiten sich die Kinder oder eins der Kinder gerät immer mehr auf die schiefe Bahn. Wenn sich dann noch die Kinder gegen einen wenden, wird es ganz bitter. Was bloß, hat man falsch gemacht und was soll man tun?

Bei Isaak war es so: Jakob, den einen Sohn hat er verloren, weil der weggegangen ist. Und Esau war nicht mehr der, der er einmal gewesen ist. Und Isaak, der Vater musste untätig zusehen, wie alles schief geht. Vielleicht hat er sich auch noch Vorwürfe gemacht. Aber schließlich haben seine Söhne es doch noch zu etwas gebracht. Ohne seine Hilfe.

Das ist vielleicht die schwierigste Übung für Väter. Nichts wissen, still sitzen, abwarten müssen und nichts tun können. Aber es ist nötig – Damit die Kinder ihren eigenen Weg finden und gehen können. Auch den zum Vater zurück.
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