SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

05MRZ2010
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„Du sollst Dir kein Bild von Gott machen.“ Das steht zwar so in der Bibel, aber ich finde das Quatsch (unmöglich?). Wie soll ich denn mit Gott sprechen, ihn mir als Gegenüber vorstellen, mich von ihm geliebt fühlen, wenn ich ihn mir nicht vorstellen darf? Ich will mir ein Bild von Gott machen, damit ich ihn mir besser vorstellen kann, damit ich die Chance zu einer Begegnung mit Gott habe. Deshalb hat mir auch „die Hütte“ so gut gefallen.
In dem Roman von William Paul Young bricht der Autor mit dem Tabu, sich Gott vorzustellen.
Mackenzie, der etwas wirklich Schlimmes erlebt hat und an Gott verzweifelt, findet in seinem Briefkasten einen Zettel: „Mackenzie, es ist schon eine Weile her. Ich vermisse Dich. Ich bin am nächsten Wochenende bei der Hütte, wenn Du mich treffen möchtest“, steht darauf. Unterschrieben ist der Zettel mit „Papa“. „Papa“ nennt Mackenzies Frau Gott. Das klingt völlig verrückt, eine persönliche Einladung von Gott. Aber Mackenzie riskiert es: Er fährt zu der Hütte, um zu sehen, ob Gott ihn wirklich sehen will.
Wird er dort einen Windhauch treffen, einen Mann mit langem Bart, oder einen Geist, oder….
Die Überraschung ist groß: denn in der Hütte erwartet ihn eine schwarze Frau, die sich als „Papa“ vorstellt, oder eben als „Gott“. Sie kocht für ihn Kaffee und beide kommen ins Gespräch. Und durch dieses Gespräch klärt sich vieles für Mackenzie. Irgendwie erlöst kehrt er aus der Hütte zurück.
Der Roman hat mir gut gefallen, weil ich es klasse finde, mir Gott als liebenswertes Gegenüber vorzustellen. https://www.kirche-im-swr.de/?m=7710
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