SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken


in den kalten tagen die arbeit verloren
in den kalten fluren der beratungsstellen sich selbst verloren
im kalten neonlicht den mut verloren
an den kalten herzen das vertrauen verloren
auf der kalten straße den verstand verloren
auf dem kalten beton das leben verloren

Mein Vater will nicht
dass auch nur einer
und sei es der Geringste
verloren geht, so sagt das Jesus.
Er nimmt den Mann in seine Arme
neues Leben schenkt er ihm
ohne Schmerzen, ohne Leid
und vor allem: ohne Vorwürfe
wie zum Beispiel

hätte ja nicht trinken brauchen
hätte ja nicht draußen schlafen brauchen
hätte ja nicht

Gott lässt keinen verloren gehen
und sei es der Kleinste
der Geringste.

Ich wünschte mir
dass wir wieder den Mut haben zu fragen
nach den Kleinsten
nach den Geringen unter uns
und sie nicht so leicht verloren geben.

Vielleicht befreit uns das ja auch
aus der Kälte,
aus der Selbstverständlichkeit unser Leben
als Ergebnis unserer Leistungen zu betrachten
vielleicht befreit uns das auch dazu, Gott zu danken.
Für all das was er uns schenkt:
die Kraft zu arbeiten
Klugheit und ein fröhliches Herz
ein soziales Netz das trägt.

es macht ja auch glücklich,
helfen zu können und zu erleben dass einer
nicht an der Kälte zugrunde geht
Dass einer sich geborgen weiß
nicht verloren,
sondern gefunden und aufgehoben und getragen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7582
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