SWR3 Gedanken

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Ein kleiner Junge spielt mit seinen Freunden Verstecken. Es macht allen Spaß: Man ver-steckt sich, man sucht sich, man findet sich. Aber nach einiger Zeit beschließen die Kin-der, mit dem Versteckspielen aufzuhören – vielleicht haben sie keine Lust mehr, vielleicht wollen sie auch einfach nur etwas anderes spielen. Warum auch immer, sie hören auf zu spielen.

Nur der kleine Junge, der bekommt das nicht mit. Er hockt in seinem Versteck und war-tet darauf, dass ihn jemand sucht und findet. Er hockt da eine ganze Weile. Nur - es kommt keiner. Keiner sucht ihn. Keiner findet ihn. Der kleine Junge fängt an zu weinen. Er versteht das nicht, er fühlt sich verlassen, allein gelassen.

Aber der kleine Junge hat einen Großvater. Einen, wie ich ihn jedem kleinen Jungen wün-sche. Und zu dem läuft er mit Tränen in den Augen. Der Großvater nimmt ihn in den Arm und tröstet ihn: „Weine nicht, weil Deine Freunde Dich vergessen haben“, flüstert er dem Jungen ins Ohr.

„Weißt Du, Gott geht es eigentlich ganz ähnlich wie Dir! Im Leben ist es so wie in eurem Versteckspiel. Da spielen die Menschen auch Verstecken. Und Gott spielt mit ihnen. Oft ist er jedoch traurig, weil die Menschen aufhören, mitzuspielen. Und dann sitzt Gott wie du irgendwo und wartet darauf, dass die Menschen ihn suchen und finden.
Aber viele sind so beschäftigt, so abgelenkt von allen möglichen Dingen, und haben ver-gessen, dass Gott ja noch da ist und gefunden werden will. “
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7465
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