SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken


Was ist eigentlich wichtig?
Jetzt im Neuen Jahr kann man die Frage ja mal stellen –
also die Prioritäten noch mal checken.
Was ist mir wirklich wichtig?
Als Kind hätte ich die Frage sofort beantworten können:
Da war das Lego-Auto das Wichtigste von der ganzen Welt.
Und bei meiner Schwester war es damals die eine Lieblingspuppe,
die mit den langen braunen Haaren.
Heute kann man so ein kindliches Weltbild kaum noch verstehen.
Und dann als Jugendlicher:
Gab es da Wichtigeres als die erste Liebe
und den ersten Liebeskummer?
Heute habe ich da schon ganz andere Erfahrungen gemacht.
Und dann das erste selbst verdiente Geld:
Da war ich irgendwie stolz drauf. Und heute?
Sie merken schon: Wichtigkeiten verändern sich.
Was früher total wichtig war, ist heute eher zum Schmunzeln.
Und was mich heute stark beschäftigt,
war gestern noch vollkommen egal.
Neue Wichtigkeiten lösen die alten ab.
Manchmal wundere ich mich allerdings auch,
wie manches überhaupt so wichtig werden konnte oder warum
man die Bedeutung von anderem nicht schon viel früher erkannt hat.
Und so wird das auch dieses Jahr weitergehen.
Bis dann irgendwann endlich wichtig wird,
wie das eigentlich mit dem Tod ist.
Und ob nach dem Tod doch noch was kommt –
und was denn eigentlich.
Das ist die letzte wichtige Frage des Lebens.
Und die wird auch nicht mehr abgelöst
von irgendeiner anderen Wichtigkeit.
Für mich jedenfalls wird das immer klarer:
Die Frage nach dem Lebensende
bestimmt schon jetzt mein aktuelles Leben.
„Ich möchte einmal sterben können, ohne mich schämen zu müssen.“
Diesen Satz finde ich immer wichtiger.
Hoffentlich vergesse ich ihn im neuen Jahr nicht wieder.
„Ich möchte einmal sterben können, ohne mich schämen zu müssen.“

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