SWR3 Gedanken

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Was ist eigentlich aus dem Gastwirt geworden –
jetzt, wo Weihnachten wirklich vorbei ist?
Sie wissen schon: der Gastwirt aus der Weihnachtsgeschichte,
der keinen Raum mehr in seiner Herberge hat,
als Maria und Josef bei ihm anklopfen.
Was hat der Gastwirt wohl gemacht,
als er merkt, was sich da im Jesus-Stall entwickelt hat?
Vielleicht hat er sich geärgert,
weil ihm ein dickes Geschäft entgangen ist.
„Woher sollte ich denn wissen,
dass da noch Könige anreisen würden
oder was immer das für hohe Herrschaften sind.
Für die hätte ich natürlich gerne ein paar Zimmer frei gemacht.
Das hätte mir gerade so gepasst.“
Aber vielleicht sagt dieser Gastwirt auch noch etwas anderes
zu seiner Frau oder vielleicht doch lieber erst mal nur zu sich selbst:
„Das mit den verpassten Königen
ist ja noch gar nicht das Schlimmste.
Denn da ist ja auch noch dieses Kind, dieses besondere Kind.
Ich weiß nicht, was das Besondere an ihm ist,
aber irgendwas muss da dran sein,
sonst käme doch nicht alle Welt zu diesem Stall.“
Muss man sich mal vorstellen,
wenn die alle bei mir einkehren würden.“
Und dann schnauft der Wirt noch etwas wehmütiger:
„Dieses Kind würde ich auch selber gerne sehen.
Und vielleicht dürfte ich es auch mal streicheln
oder sogar in meinen Armen halten: dieses besondere Kind.
Verdammt: Es hätte bei mir zur Welt kommen können,
aber ich habe es vermasselt.“
Und dann schnauft der Wirt noch ein letztes Mal:
„Und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll:
Soll ich einfach mal hingehen zum Stall
und die Eltern fragen, ob sie denn jetzt doch noch
bei mir wohnen wollen?
Oder vergess ich das alles lieber wieder:
Ist ja eigentlich auch nur ein komisches Kind, oder?“

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