Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Wer bringt die Geschenke an Weihnachten, der Weihnachtsmann oder das Christkind? Diese Frage geistert zur Zeit in vielen Kinderköpfen herum. Den Weihnachtsmann erleben die Kinder in amerikanischen Spielfilmen, der Werbung und Kaufhäusern. Das Christkind sehen sie in Krippendarstellungen in der Kirche oder auf dem Weihnachtsmarkt. Damit nicht genug, vor einigen Tagen wurden die Kinder noch mit der Figur des Nikolaus konfrontiert, der so ähnlich aussieht wie der Weihnachtsmann, aber anscheinend doch nicht ganz dasselbe ist.
In meiner Kindheit war das noch einfach. Ich lebte mehr oder weniger in einer weihnachtsmannfreien Zone. Vor Weihnachten, im Advent, gab es den Nikolaus. Er brachte kleinere Geschenke, Süßigkeiten und Obst. An Weihnachten dann kam das Christkind und das brachte die größeren Geschenke, Modellautos oder eine Ritterburg. Damit war mir als Kind klar: Der Nikolaus ist so eine Art Vorläufer des Christkindes, genauso wie der Heilige Martin ein Paar Wochen vorher im Jahreskalender. Beide weisen nur auf das Christkind hin, seine Geburt an Weihnachten ist der Höhepunkt, das wichtigste.
Für die Kinder heute ist die Welt nicht mehr so einfach. Sie leben nicht mehr in einer geschlossenen religiösen Gesellschaft, wo das eine auf dem anderen aufbaut. Sie erleben oft mehrere Dinge nebeneinander und müssen in ihren kleinen Köpfen überlegen, wie das alles zueinander passt: Weihnachtsmann, Nikolaus, Christkind, Rentierschlitten und die Hirten auf dem Felde. Es liegt an uns Erwachsenen unseren Kindern dabei zu helfen. Aber dafür müssen wir uns selbst erst mal klar werden, was uns wichtiger ist: „Jingle Bells“ oder „Zu Bethlehem geboren“; das „Hohoho“ des Weihnachtsmannes oder der Ruf der Engel: „Fürchtet euch nicht,… heute ist euch der Retter geboren.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7322
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