Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Selig sind die Friedfertigen“, hat Jesus gesagt. Ob Jesus mit den Friedfertigen auch Alfred Nobel meinte?
Heute vor 114 Jahren hat Alfred Nobel sein Testament gemacht. Ohne seine Stiftung und die Nobel-Preise, die alljährlich in seinem Namen vergeben werden, würde ihn heute wohl kaum noch einer kennen.

Alfred Nobel machte sein Geld mit Dynamit. An den Kriegen hat er mächtig verdient. Zugleich aber hatte er eine unstillbare Sehnsucht nach Frieden. Deshalb wollte er den angehäuften Reichtum nach seinem Tod für die guten Dinge verwenden lassen.

Am 27. November 1895 saß er mit 4 Freunden zusammen und schrieb vor ihnen sein Testament. „Zuviel vererbtes Geld macht die Menschen stumpfsinnig!“, sagte er und verfügte, dass sein Kapital für immer unberührt bleiben soll, aber die „daraus gewonnenen Zinsen als Preisbelohnung alljährlich den 5 Menschen zugeteilt werden, die der Menschheit im laufenden Jahr den größten Nutzen gebracht haben.“
Jedes Jahr werden seither millionenschwere Nobelpreise für besondere Leistungen in der Medizin, Physik, Chemie und Literatur vergeben. Und ganz besonders soll derjenige ausgezeichnet werden, "der am besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat und für die Abschaffung oder Verminderung der Kriege."

Der Friedensnobelpreis. Seltsam. Aus dem Verkauf von Sprengstoffen finanziert, sorgt der Friedensnobelpreis heute alljährlich für größtes Aufsehen in der Welt. Entwickelt Sprengkraft ganz neuer Art. Friedliche Energien werden hier der Welt sichtbar gemacht, gefeiert und belohnt.
Die Liste der Preisträger liest sich wie ein Stück tiefer Friedenssehnsucht: Albert Schweitzer, Martin Luther King, das UNICEF-Kinderhilfswerk, Willy Brand, Amnesty International, Mutter Teresa, Nelson Mandela, Ärzte ohne Grenzen und zuletzt Barack Obama.

Als Alfred Nobel 1896 starb, ist durch sein Testament eine Sehnsucht nach Frieden sichtbar geworden, die bis heute die Welt verändert. Beim Frieden geht es ja immer um die ganze Welt. Um die große Politik wie auch um die kleine Welt in unseren Familien. Selig sind die, die da Frieden suchen mit Worten und Taten in der Arbeitsstelle, heute in der Schule und in der Nachbarschaft. Wir brauchen die Sehnsucht nach Frieden. Für unser Miteinander. Selig sind die Friedfertigen, denn die tragen in sich eine Sprengkraft und Energie ganz neuer Art.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=7215
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