SWR3 Gedanken

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Blauer Himmel, leuchtende Sonne. Ein Segelschiffchen schippert vorbei. Und mitten im knallgelben Sand ein Hirtenstab. Daneben eine rote Bischofsmütze, eine Mitra. So als hätte der Bischof sich gerade ausgezogen und wäre ins Wasser gegangen. Dazu der Spruch: „Wir sehen uns im Dezember!“
Klar, die Mütze gehört dem heiligen Nikolaus. Und jetzt kann der noch locker Urlaub machen. Sein Tag ist schließlich erst der 6.12.
Ein nettes Postkartenmotiv. Damit wirbt der BDKJ, der Bund der katholischen Jugend in Speyer, für eine Weihnachtsmannfreie Zone! Nach der gelungenen 72-Stunden-Aktion, bei der tausende Jugendliche sich sozial engagierten, hatte Patrick diese Idee. Er ist im Vorstand des BDKJ. „Wir sollten uns gegen diesen vorweihnachtlichen Konsumwahn stellen. Keiner kennt mehr den echten Bischof Nikolaus. Alle haben nur noch Werbe-Weihnachtsmänner mit roter Zipfelmütze im Kopf.“ Kurzerhand wurde das Büro des BDKJ zur weihnachtsmannfreien Zone erklärt. Hier darf nur noch der echte Bischof Nikolaus rein, mit Hirtenstab und Mitra, also Bischofsmütze, und natürlich noch nicht jetzt - da liegt er ja noch am Strand in Myra – seinem Geburtsort in der Türkei - sondern erst am 6.Dezember.
Mit den Postkarten soll für weitere weihnachtsmannfreie Zonen geworben werden. Alle Mitglieder des BDKJ werden angeschrieben. Das Thema wird in den Gruppenstunden besprochen und dann heißt es raus mit dem Weihnachtsmann, oder besser: gar nicht erst rein mit ihm: keine Lebkuchen im Spätsommer und keine zipfelmützigen rotmänteligen Weißbärte mehr, sondern den echten Bischof Nikolaus, aber bitte erst am 6.12. Klar, dass ich da auch mitmache. Und wenn ich in den Regalen keinen Schokoladenbischof finde? „Dann,“ sagt Patrick, „dann musst Du ihm eben einen Hirtenstab und eine Bischofsmütze basteln. Ist gar nicht so schwer.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=6831
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