SWR3 Worte

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Renate Künast über die biblische Schöpfungsgeschichte.

Gott hat den Menschen die Erde anvertraut. Für mich impliziert [die] Schöpfungsgeschichte ein Gebot des Respekts und der Achtsamkeit im Umgang mit der Natur. […] Leider hat das christliche Abendland die Schöpfungsgeschichte lange so interpretiert, als wäre der Mensch tatsächlich Herr über die Natur und daher berechtigt, sie zu verbrauchen. Die Einsicht, dass der Mensch selbst Teil der Natur ist und unweigerlich auch seine eigene Lebensgrundlage zerstört, wenn er die Umwelt schädigt und Tierarten ausrottet, war lange verschüttet und kommt uns erst allmählich wieder zu Bewusstsein. Wir müssen verstehen: Sie ist uns anvertraut.

„Suchet der Stadt Bestes“, Die neue Politikerbibel, hg. V. Karl Jüsten und Stephan Reimers, Friedrich Wittig Verlag 2006
https://www.kirche-im-swr.de/?m=6800
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