Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Die Wundergeschichte von Jesu Heilung eines Taubstummen regt an, das Wort Gottes zu hören und davon zu erzählen.
Effatta!
Schon mal gehört?
Kommt in dem biblischen Text vor, der heute in katholischen Gottesdiensten vorgelesen wird.

Leute bringen einen Taubstummen zu Jesus mit der Bitte, ihn zu heilen.
Jesus nimmt ihn beiseite, legt ihm die Finger in die Ohren und berührt dann die Zunge des Mannes mit Speichel, blickt zum Himmel auf, seufzt und sagt zu dem Taubstummen:
Effata! Zu deutsch: Öffne dich.
Sogleich öffnen sich seine Ohren, seine Zunge wird von ihrer Fessel befreit und er kann richtig reden.
Ein Wunder! Es gibt viele solcher Wundererzählungen in der Bibel. Jesus mag hier dem ein oder anderen erscheinen wie ein Zauberer, ein Magier, der Dinge kann, die wir nicht können, wie z.B. Blinde und Taube heilen. Ich will das auch nicht ausschließen, dass er Dinge vermochte, die ein normal Sterblicher nicht zuwege bringen konnte. Was ich aber ausschließe ist, dass es ihm um die Show, den Gruseleffekt oder seine Selbstdarstellung ging. Ganz im Gegenteil. Ihm ging es um das Heil dessen, mit dem er es zu tun hatte, um die Botschaft, dass sich Glaube lohnt, er Berge versetzen, Wunder geschehen lassen kann. So geht es bei „Effatta-öffne dich“ um viel mehr als dem rein organischen Öffnen von Auge und Ohren. Es geht um das Öffnen von Herz und Verstand.
In der Geschichte an diesem Sonntag soll auch ausgedrückt werden: Hier hat jemand auf Gott vertraut, so sehr, dass sich seine ganze Außensicht, seine Wahrnehmung verändert hat. Dass er auf einmal Dinge hören konnte, wo er vorher abgeschaltet hatte, dass er von Dingen reden lernte, die früher nie über seine Lippen gekommen wären.
Jesus macht’ s möglich. Ich bin überzeugt, er hatte es drauf, auf Leute so einzugehen, dass sie anders wurden, zuhören lernten und sinnvolles von sich gaben.
Etwas, was bis heute nachahmenswert ist.
Effatta!
Öffne dich.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=6732
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