Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ Das besingt ein Hit von Reinhard Mey. Kein Wunder, dass Pilot für viele ein Traumberuf ist.
Laura Westley ist Pilotin. Gerade ist sie gut gelandet. Und sie spricht ein kurzes Dankgebet. Nicht deshalb, weil ihre Flugkünste so schlecht sind, dass Gott ihr in besonderer Weise beistehen müsste. Fast 20 Jahre Flugerfahrung kann sie vorweisen, sie hat sogar ein paar Jahre in einer Flugschule gearbeitet. Dass für sie zum Fliegen auch das Gebet dazu gehört – das ergibt sich aus ihrer inneren Überzeugung und aus ihrem besonderen Job.
Gelandet ist sie wieder einmal auf einer der holprigen Sandpisten in Uganda. Sie kennt sie nur zu gut. Denn sie ist Pilotin bei der MAF, der Mission Aviation Fellowship. Die MAF ist ein internationaler, humanitärer Flugdienst. Über 36.000 Hilfseinsätze werden jedes Jahr von rund 130 Kleinflugzeugen weltweit geflogen. Alle drei Minuten startet oder landet irgendwo auf der Welt ein MAF-Flugzeug, um Menschen in Not zu helfen – bei Katastrophen, wenn Nahrung und Medikamente fehlen, wenn Mitarbeiter zu Hilfsprojekten gebracht werden müssen. Überall dort, wo das Fliegen notwendig ist für das Überleben von Menschen.
Unter diesen Umständen müssen die Piloten ihr Handwerk bestens beherrschen, und selbst dann bleibt mancher Flug gefährlich. Und dennoch bekommen die MAF-Piloten kein hohes Gehalt. Sie bekommen gar kein festes Gehalt. Jeder Pilot muss seinen persönlichen Unterstützerkreis aufbauen, der ihn dann über Spenden finanziert. Den Lebensunterhalt von Laura und ihrer Familie sponsert eine Pfarrei in England. Übrigens hat sie zusammen mit ihrem Mann zwei ugandische Waisenkinder adoptiert.
Was motiviert sie zu einem solchen Engagement? Sie und die anderen MAF-Mitarbeiter sind gläubige Christen aus verschiedenen Konfessionen. Sie sind davon überzeugt: Gott möchte ihre Fähigkeiten nutzen, damit seine Liebe für alle Menschen sichtbar wird. Gerade Menschen in Not sollen die Liebe Gottes erfahren können.
Dafür setzen sich Laura Westley und ihre Kollegen auf fast spektakuläre Weise ein. Dahinter steckt eine Grundhaltung, die auch für den ganz normalen Alltag wichtig ist: Jeder von uns hat Fähigkeiten, die er für andere einsetzen kann. Das tut nicht nur den anderen gut, sondern kann einem auch selbst Spaß machen. Wie das Fliegen, das Laura doppelte Freude macht.

Ein Interview mit Laura Westley steht im „missio magazin“, Juli/August 2009, S. 10 ( missio-magazin@missio.de; www.missio-muenchen.de)
Über die WAF informiert deren Webseite: www.maf-deutschland.de


https://www.kirche-im-swr.de/?m=6681
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