SWR3 Gedanken

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„Ich muss darüber zur Ruhe kommen: wer ich bin ist Gott wichtiger als was ich tue“. Dieser Satz ist von Magnus Malm, einem schwedischen Pfarrer und Buchautor. Ein wohltuender Satz, weil er etwas ausdrückt, das mir an meiner Religion so gefällt: Dass es nicht darauf ankommt was ich alles kann, alles leiste oder habe, sondern dass es dem Gott der Christen darauf ankommt wer ich bin. Heißt das nun, dass ich mich auf die faule Haut legen kann wie ein verwöhntes Kind, weil mich Papa Gott ja sowieso liebt? Nein. Nach den Aussagen Jesu, der Bibel und all derer, die den christlichen Glauben recht verstanden haben, will Gott Menschen, die selbstbewusst, lebensfreundlich und froh sind. Selbstbewusst im doppelten Sinn. Meiner selbst bewusst und mit gesundem Selbstbewusstsein, also nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Weil ich weiß, dass ich von Gott geliebt bin. Einzig und allein nur deshalb. Lebensfreundlich, das heißt gut zu allem das lebt, wächst und sich entwickelt. Und wenn ich das sehen kann, wenn etwas lebt, gut wächst und gedeiht, dann bin ich froh, spüre ich eine große Lebensfreude und Dankbarkeit. Weil ich das Wachsen nie erzwingen oder fordern, sondern nur fördern kann. Wenn ich den Dingen, den Menschen und der Natur immer mal Ruhe gebe, sie in Ruhe lasse. Darum auch der erste Satz des Zitats vom Anfang, ich muss darüber zur Ruhe kommen. Manche Einsichten kommen erst, wenn man sie mal sacken lässt. Wenn man zur Ruhe kommt und sie in Herz und Hirn absinken lässt. Zum Beispiel Einsichten wie eben diese: „Wer ich bin ist Gott wichtiger als was ich tue“.


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