SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

"Sonntag war ein herrlicher Tag
und vom Gletscher liefen meine Gedanken zu den fernen Freunden:
ich hätte Euch alle hier gewollt,
um mit mir zusammen das herrliche Schauspiel zu bewundern."
Pier Giorgio Frassati hat das im Brief an einen Freund geschrieben.
Ein begeisterter Bergsteiger und Wanderer.
Es gibt in Südtirol und in ganz Italien
„i sentieri Frassati“ – Frassati Wanderwege.
Sie tragen seinen Namen; ich hatte ja keine Ahnung,
dass es einen Heiligen für die Wanderwege gibt…
Pier Giorgio Frassati war 1901 geboren und ist schon mit 24 Jahren gestorben.
Mutter Adelaide, Malerin, und Vater Alfredo, Zeitungsmann und Diplomat;
die sollen ihn eher davon abzubringen versucht haben,
als er anfing sich für den christlichen Glauben zu interessieren.
Der hatte für Pier Giorgio zwei wichtige Aspekte:
Die Freundschaft annehmen, die Gott den Menschen anbietet -
und diese Liebe weitergeben an die Menschen um einen herum.
„Leben – nicht dahinleben“ – das war sein Lebensmotto,
energisch und hoch engagiert.
Neben Schule und Ingenier-Studium – er wollte Bergbauingenieur werden;
hat er ehrenamtlich mitgemacht bei caritativen Vereinen und Gruppen,
hat sich eingesetzt für die Armen, für die Kranken,
für Weltkrieg-Eins-Veteranen und andere unglückliche Menschen.
Außerdem war er im Italienischen Alpinclub.
Deswegen auch das Frassati-Wege-Netz in Italien.
Irgendwie vorbildlich hat Pier Giorgio es geschafft,
die beiden Seiten seines Lebens eng miteinander zu verbinden:
Nächstenliebe und Einsatz für andere Menschen einerseits
und andererseits das Leben wirklich zu genießen.
„Lernt, in eurer Seele stärker zu sein als mit euren Muskeln.“
Nur so fand er das Leben rund.
Einen Monat vor seinem Tod hat er ein Kletter-Foto von sich selbst signiert. "Verso l'alto" hat er draufgeschrieben, „nach oben“;
so hat er gelebt:
immer unterwegs zum Gipfel – auch des ewigen Lebens. https://www.kirche-im-swr.de/?m=6329
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