SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Sie haben es vermutlich auch schon mal erlebt -
dieses unangenehme, heftige, rötliche oder bläuliche Blitzlicht;
es schlägt von vorne rechts zu oder von oben -
aber es ist schnell vorbei.
Das dicke Ende kommt erst.
Meist ist es ja die Polizei, die das Auto und den Fahrer da
möglichst optimal ausleuchtet für ein Foto;
da wird gleich noch die gemessene zu hohe Geschwindigkeit reinkopiert -
und dann kommt ein Brief mit Anzeige oder Verwarnung…
Das ist schade, aber doch eigentlich gerecht.
Wenn ich zu schnell fahre, muss ich mit Blitz und Strafe rechnen.
Weil - wenn alle immer ungestraft zu schnell fahren könnten,
wäre das bestimmt schlecht für Gesundheit und Leben vieler Menschen.
Also zähneknirschen und zahlen – wenigstens.
Besser wäre es natürlich, aus der Geschichte endlich zu lernen
und von sofort an nur so schnell oder langsam zu fahren, wie erlaubt.
Ist doch so selbstverständlich. Dachte ich.
Aber dann war da vor vierzehn Tagen die Verkehrsrechts-Tagung
eines Automobilclubs, bei uns in Trier, ausgerechnet in der Richterakademie.
Und da ging es, laut dem Zeitungsbericht, vor allem darum,
wie der Autofahrer (viel seltener: die Fahrerin)
sich möglichst effektiv wehren kann. (Natürlich nur mit Anwalt.)
Bezweifeln, dass richtig gemessen wurde.
Ob die Polizisten ihr Radargerät sachgemäß aufgestellt hatten;
ob es genug Strom hatte.
Ob nicht ein anderer Wagen zu schnell unterwegs war
und meiner nur per Zufall aufs Foto geraten ist…
Dabei weiß man oder frau es doch eigentlich ganz gut:
Ich war zu schnell; und wenn es mich an dieser Stelle mal
ungerecht getroffen haben sollte:
Wie oft hätten sie mich zu Recht zur Kasse bitten können!
Das Gewissen scheint wie abgeschaltet,
wenn der Mensch hinter einem Lenkrad sitzt.
Ich weiß, dass ich da auch von mir selbst rede.
Vorausschauende Nächstenliebe, Ökologisch verantwortliches Fahren, Rücksicht auf die Schwächeren:
Wie gut so was allen tun würde! https://www.kirche-im-swr.de/?m=6328
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