SWR3 Gedanken

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In London fahren jetzt Busse mit atheistischer Werbung durch die Stadt. Auf 200 Bussen steht in großen pinkfarbenen Buchstaben: „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott.“ Und etwas kleiner steht drunter: „Also bleibt locker und genießt euer Leben.“
Eine englische Journalistin hat die Aktion angestoßen, weil sie sich über einen religiösen Slogan auf einem Bus aufgeregt hatte. Die Spenden für die Gegenkampagne waren schnell übers Internet zusammen. Und mittlerweile gibt es ähnliche Slogans auch auf Bussen in Spanien, Italien und den USA.
Hört sich ganz nach einer Erfolgsgeschichte für den Atheismus an. Aber die Kirchen reagieren ungewöhnlich. Sie begrüßen die Slogans. Eine englische Kirchenvertreterin sagt: „Wir sind dankbar für das Interesse an Gott. Diese Werbung ermutigt Menschen, sich mit den tiefsten Fragen des Lebens auseinander zu setzen.“
Und tatsächlich. Eine Kollegin von mir war mit einer Schulklasse in London. Nachdem die Schüler die Busse gesehen hatten ging eine richtig gute Diskussion los. Die halbe Nacht haben sie Argumente ausgetauscht, diskutiert und gestritten. Im Religionsunterricht wäre das wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen.
In Deutschland gibt es mittlerweile auch eine Bewegung, die auf Bussen für den Atheismus werben will. Aber es geht auch anders: in Dortmund fährt jetzt ein Bus mit einer – wie ich finde - passenden Antwort. Auf dem Bus steht: „Keine Sorge. Es gibt Gott. Also, schönen Tag.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=6235
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