SWR3 Gedanken

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Am renommierten St. Andrew College bei Toronto herrscht eine strenge Kleiderordnung. Trotzdem kommt der 12jährige Bilaal Rajan eines Morgens im April barfuß in seine Klasse. Sehr erstaunlich, denn in Kanada ist es da noch regnerisch und kalt. Seine Lehrerin fordert eine Erklärung. Bilaal sagt: „Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass es viele Kinder auf der Welt gibt, die nicht einmal so einfache Dinge haben wie Schuhe.“
Die Lehrerin erlaubt Bilaal seine Aktion. Er darf sogar Werbung dafür machen. Und prompt ziehen seine Klassenkameraden auch ihre Schuhe aus. Später die ganze Schule. Sogar einige Lehrer sind dabei. Bilaal und einige Kumpels werben im Internet für die Barfuß-Aktion. Mittlerweile gibt es weltweit an Schulen die Barfuß-Woche. Im Gedenken an Kinder in den armen Ländern der Welt.
Bilaals Eltern sind inzwischen daran gewöhnt, dass sich ihr Sohn sozial engagiert. Es fing an im Jahr 2001. Da ist er gerade mal vier Jahre alt. Die Nachricht vom großen Erdbeben in Indien beeindruckt ihn so, dass er unbedingt helfen will. Er verkauft in seiner Nachbarschaft Mandarinen. 350 Dollar kommen dabei für die Erdbebenopfer zusammen. Für Bilaal damals eine astronomische Summe.
Die Mutter ist mächtig stolz auf ihren Sohn. Aber sie gibt auch zu, dass es manchmal ganz schön anstrengend sein kann mit ihm. Bilaal meint dazu: „Dabei bin ich doch einfach ein 12jähriger Junge. Ich hänge gerne mit Freunden rum, lese und fahre Ski. Nur: Ich engagiere mich eben.“
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