SWR3 Gedanken

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Ausgerechnet für heute wurde deutschlandweit der „Tag des Schlafes“ ausgerufen. Wo wir heute doch die kürzeste Nacht des Jahres haben. Die Veranstalter wollen wohl darauf hinweisen, dass unser Schlaf durch viele Dinge gestört werden kann: Licht, Lärm, Krankheiten.
Eine Schlaferlebnis ganz besonderer Art hat Jakob, einer unserer biblischen Urväter. Er ist auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, den er gerade übel betrogen hat. Die Nacht überrascht ihn mitten im fremden Land. Mangels Kopfkissen legt Jakob seinen Kopf auf einen Stein. Nicht gerade sehr bequem. Das würden die Leute, die den „Tag des Schlafes“ erfunden haben, wahrscheinlich gar nicht gut finden.
Das Wesentliche folgt aber jetzt: Jakob hat einen Traum. Er träumt von einer Himmelsleiter. Eine Leiter, die Himmel und Erde verbindet. Auf der Leiter steigen Engel rauf und runter. Und am oberen Ende steht Gott höchstpersönlich und sagt: „Jakob, dieses Land auf dem du liegst will ich dir und deinen Nachkommen geben. Ich bin immer bei dir und behüte dich, wohin du auch gehst.“
Jakob schreckt hoch. Er kann es kaum glauben, dass Gott gerade zu ihm gesprochen hat. Hier in der Fremde, mitten in der Nacht. Und das, obwohl er gerade seinen Bruder betrogen hat.
Bei Jakob ist im Schlaf etwas Entscheidendes passiert. Und so ist es manchmal auch bei mir: Im Schlaf habe ich die besten Ideen. Der Schlaf heilt mich. Er gibt mir neue Kraft. Und wenn ich eine Nacht über etwas schlafe, sehe ich es am nächsten Tag klarer und oft entspannter.
In Jakobs Traum steckt aber noch eine Botschaft an uns Menschen: Egal wie unwohl ich mich gerade fühle. Egal, welchen Mist ich gerade gebaut habe. Es gibt so etwas wie eine Himmelsleiter. Eine Verbindung zwischen Himmel und Erde. Und das Versprechen Gottes: „Ich bin bei dir und behüte dich, wohin du auch gehst.“

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