SWR3 Gedanken

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Die kanadischen Indianer haben eine ziemlich einfache Bärenfalle. Sie besteht aus einem großen, mit Honig eingeschmierten Stein. Dieser Stein hängt an einem Seil von einem Baum herab. Der Bär versucht nun, diesen Leckerbissen, diesen Honigstein zu packen, wobei er ihm mit den Tatzen Schläge versetzt. Er löst mit seinen Schlägen eine Schaukelbewegung aus und jedes Mal, wenn der Stein zurückschwingt, bekommt der Bär einen Hieb. Der Bär verliert die Geduld und haut immer fester zu. Aber je mehr er zuschlägt, desto heftiger kommt der Stein zurückgesaust und prallt gegen den Kopf des Bären. Bis zu seinem endgültigen KO.

Eigentlich ist es ganz einfach. Der Bär müsste einfach nur aufhören, gegen den Stein zu schlagen. Aber seine Gier, unbedingt und ‚komme, was wolle’ den leckeren Honig haben zu wollen, bringt ihn schließlich zu Fall.

Natürlich ist das nicht nur eine nette Geschichte eines dummen Bären. Denn wie viele Dinge in meinem Leben will ich haben- unbedingt und ‚komme, was wolle’? Und wie oft schlage ich blindlings zu, statt einfach mal einen Schritt zurück zu treten und zu überlegen: brauche ich das überhaupt? Um mir dann in aller Ruhe eine geeignetere Strategie auszudenken. Um das zu bekommen, was ich wirklich brauche.

Der Sonntag ist ein schöner Tag. Genau dafür. Ein Tag in der Woche, an dem die Geschäfte geschlossen haben; ein Tag für die Familie, für Freunde; ein Tag zum Ausruhen, für andere Dinge; ein Tag auch, an dem Kirchenglocken läuten und zum Gottesdienst einladen. Ein Tag, um sich zu überlegen: Was will ich wirklich? Was brauche ich in meinem Leben? Was ist mir wichtig?
https://www.kirche-im-swr.de/?m=6103
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