SWR3 Gedanken

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Ich denke, er hatte schöne Hände. Jesus von Nazareth. Wie ich darauf komme? In einer Zeitschrift habe ich von einer Studie über Männerbilder gelesen. Und zwar was die Männer meinen, was einen Mann ausmacht.
Und da habe ich mich gefragt, was Jesus wohl für ein Mann gewesen ist. Jenseits all dessen, dass er Sohn Gottes oder Heiland gewesen ist, sondern nur was für ein Mann er gewesen ist. Die Bibel beschreibt ihn ja eigenartigerweise nicht von seinem Äußeren, seinem Aussehen her, sondern nur von seinem Inneren, seinem Glauben und von dem was er getan hat. Und so kam ich auf die Hände. Ich kann sie mir einfach nicht anders als schön vorstellen. Vielleicht mit ein paar Schwielen oder Hornhäuten, weil er doch Zimmermann war. Also schon auch kräftige Hände. Hände, die zupacken können, fest greifen, festhalten und halten können. Schlanke aber kräftige Hände, auf denen die Adern und Sehnen zu sehen sind. Wenn sie sich öffnen und beten.
Schlanke kräftige Hände eines Mannes Anfang 30. Frauen schauen wohl sehr bald auf die Hände eines Mannes, wenn sie ihn als Mann anschauen. Und Jesus hat nicht nur seine Apostel und Jünger um sich gehabt, sondern auch viele Frauen. Und gerade sie haben vielleicht auch seine einfühlsame und verletzliche, aber auch strikte und starke Art geliebt. Er konnte weinen wenn er verzweifelt oder erschüttert war. Er konnte leben bis in die Zehenspitzen mit Festen und Feiern. Aber auch außer sich geraten und Tische umschmeißen vor Wut. Vor allem aber konnte er berühren - an Leib und Seele. Die Seele oft dadurch, dass er den Leib berührt hat, die Menschen angefasst, gehalten, geheilt hat mit seinen Händen, die er den Menschen aufgelegt hat. Auf die Augen, wenn sie blind waren, auf, genauer in die Ohren, wenn sie nicht hören konnten und auf die Haut, wenn sie krank oder wund war. Ich kann sie mir einfach nicht anders als schön vorstellen, die Hände Jesu.
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