SWR3 Gedanken

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Johannes ist schon ganz gespannt. Um 17.00 geht es los. Dann – und wirklich erst dann - erfährt er auf dem Rathausplatz des pfälzischen Frankenthal, wo er anpacken soll. Denn Johannes macht mit bei der 72Stunden-Aktion. 3 Tage und Nächte soziales Engagement. Sonst verbringt er seine Freizeit eher mit Handball und Jump-Style-Tanzen. Aber die nächsten 3 Tage wird er gemeinsam mit 100.000 Kindern und Jugendlichen in 7 Bundesländern zupacken, um die Welt ein bisschen lebenswerter zu gestalten.
Bei der letzten 72Stunden-Aktion vor 5 Jahren war Johannes auch schon dabei: „Da sollten wir in einem Kindergarten im benachbarten Ludwigshafen eine marode Mauer sanieren und mit kinderfreundlichen Motiven gestalten“, erinnert er sich. „Das war anstrengend. Wir haben 3 Tage im Kindergarten gepennt und mit 15 Leuten unheimlich viel gemacht. Aber am Ende die coole Wand zu sehen, mit Micky Maus und so, das hat unheimlich viel Spaß gemacht. Und die ist heute immer noch da.“ Wegen diesem Spaß hat er auch Freunde und Klassenkameraden motivieren können. Außerdem gibt es in Frankenthal für die Aktion morgen schulfrei. Johannes hofft auf ein ebenso gutes und spannendes Projekt wie beim letzten mal: „Einen Spielplatz gestalten, das wäre cool.“ Aber wie gesagt: die Umschläge mit den Aufgaben sind noch bis heute abend verschlossen.
Obwohl die 72-Stunden-Aktion vom Bund der deutschen katholischen Jugend organisiert wird, findet Johannes sein Engagement nicht unbedingt religiös. „Ich mache das einfach, um mal was Gutes zu tun.“ Trotzdem erfüllt er damit genau das, was Jesus sich von den Menschen wünscht: dass sie „Sauerteig“ sind. Dass sie durch ihr Tun, die träge Mehlmasse anstecken und mitziehen, damit etwas richtig Schönes aufgeht. Danke Johannes.

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