SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Wie gerne würde ich mal wenigstens einmal im Monat samstags in die Stadt gehen – bisschen bummeln, vielleicht ein wenig außergewöhnlich einkaufen, in Ruhe im Café sitzen…“ – das ist ja eigentlich nur ein bescheidener Wunsch, den Marianne M. da herausseufzt. Aber schwierig zu realisieren – Marianne M., immerhin auch schon fast sechzig, pflegt ihre gehbehinderte Mutter. Die lebt zusätzlich in einer sogenannten Alters-Demenz, ist also häufig orientierungslos, braucht Betreuung rund um die Uhr, jede Woche, das ganze Jahr. Sicher, es gibt Pflegeheime für alte Menschen mit solchen Problemen.
Die Pflegeversicherung bezahlt große Teile der Kosten. Und trotzdem entscheiden sich viele Töchter und Söhne, ihre alten Eltern zu Hause zu betreuen. Aus Dankbarkeit oder weil sie selbstverständlich den Eltern ein wenig zurückgeben wollen von der Liebe, die sie ihnen als Kinder gegeben haben. Aber ein bisschen Entlastung wäre doch gut. Wie gesagt – mal einen Samstag allein in die Stadt zu können… Gut, wenn dann ein Angebot in der Nähe ist wie die „Samstagsbetreuung“, die die Koblenzer Caritas vor Weihnachten geöffnet hatte.
Da hatten einige Frauen und Männer ihre Adventssamstage zur Verfügung gestellt.
Eine Krankenschwester war dabei, eine Küche, die ein Mittagessen kochen wollte.
Für jeden der fünfzehn Gäste gab es eine Betreuerin oder einen Betreuer. Klar, dass die Plätze schnell ausgebucht waren. Und dass es dann für alle Beteiligten ein schöner Tag wurde - mit Spielen, Mittagessen, Spaziergang und gemeinsamem Singen
ging die Zeit für Betreuerinnen und Betreute schnell vorbei. Und die Töchter und Söhne der Betreuten werden die freie Zeit sinnvoll genutzt haben und so auch wieder ein bisschen mehr Power getankt haben für den oft so aufreibenden Alltag mit ihren pflegebedürftigen Alten.
Gut, dass es die Caritas gibt – und solche Ideen, und vor allem Menschen, die sich und ihre Zeit und Kraft einbringen: umsonst – aber sicher nicht vergeblich!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=588
weiterlesen...