SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Oh Mann, das ist doch voll langweilig! Was hat das denn mit uns zu tun?“ Das war der Kommentar eines meiner Konfirmanden, als ich am Konfi-Wochenende eröffnete, womit wir uns beschäftigen würden: Es ging – Sie ahnen es vielleicht – um die Bibel.
Eine der Geschichten, die die Jungs und Mädchen kennenlernen sollten, war die Geschichte von David und Goliath. Erinnern sie sich an den Kampf zwischen dem kleinen Hirtenjungen David und dem Riesen Goliath? Den ewigen, ungleichen Kampf zwischen klein und groß? Völlig unglaublich und gegen alle Erwartung schafft David es, mit dem Einsatz seiner ganz eigenen und besonderen Fähigkeiten den gepanzerten Riesen Goliath zu besiegen. Er setzt das ein, was er kann: nämlich seine eigenen Waffen. Und das sind zwei Waffen, mit der der Riese nicht rechnet: Es ist seine Steinschleuder und der Mut durch die Überzeugung das Richtige zu tun! Ein einziger Stein an den Kopf und der Riese ist besiegt!
Die Konfis wurden plötzlich hellhörig. Das war ja doch spannend. Mit einem mal waren sie nämlich mitten in ihrem Schulalltag angekommen: Das kannten sie doch: Anrempeln auf dem Schulhof durch Größere, kleinere Erpressungen, Androhen von Prügel und immer dieses demütigende und furchtbare Gefühl von Wehrlosigkeit gegenüber den Stärkeren. Wir fragten uns: Wie können wir solche Leute loswerden? – Natürlich ohne sie gleich auszuschalten und ihnen Steine an den Kopf zu werfen oder schlimmeres? Unsere Antwort war: Indem wir – wie David, unsere ganz eigenen Stärken einsetzen. Nur: Was sind die?
„Ich kann im Streit gut die Leute wieder auseinander bringen und kann – wenn ich so was sehe, Dazwischen gehen!“, meinte ein Konfi. „Ich hole gern mal meinen größeren Bruder!“, meinte ein anderer. Und dann schwirrten jede Menge Ideen im Raum. Am Ende des Tages rauchten die Köpfe, David und Goliath waren mitten drin im Leben der Konfis und das Wochenende war alles mögliche – nur ganz bestimmt nicht mehr langweilig.
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