Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Heute geben sich auf der Europabrücke zwischen Straßburg und Kehl Militärs und Politiker die Hand. Und heute beginnt der Ostermarsch der Friedensbewegung. Ihre Forderung lautet: „Wir brauchen nicht mehr Divisionen sondern bessere Visionen“.

Die Nato feiert mit Sicherheit eine Erfolgsstory: der umstrittene Nato-Doppelbeschluss der 80er Jahre und die Aufrüstung führten schließlich nicht zu einem unlösbaren Konflikt und Krieg in Europa. Er führte zum Fall der Berliner Mauer, zum Zerbrechen des Warschauer Paktes und zu einer ganz neuen Kooperation der ehemaligen Gegner in Ost und West.

Jedoch klar ist auch eins: militärisch erfolgreich war die Nato nicht wirklich. Erfolgreich waren wir Europäer nur, weil (?) wir zivile Konfliktlösungen geschafft haben. Erfolgreich waren die Bürger von Leipzig, als sie riefen „Wir sind das Volk“. Und die Tschechen in Prag und die Werftarbeiter von Danzig, als sie die so genannte „samtene Revolution“ hingebracht haben.

Jesus sagte zu seinem Freund Petrus, als der in einer ausweglosen Situation zum Schwert greifen wollte: „Stecke das Schwert an seinen Ort“. Jesus verzichtet auf Gewalt und vertraut der Macht des Friedens. Dafür gibt er sein Leben.

Die Militärs haben längst erkannt, dass heute der Krieg gegen den weltweiten Terrorismus nicht mit militärischen Mitteln zu gewinnen ist: Wir müssen sie bei solchen Erkenntnissen unterstützen! In den Kirchen steckt ein riesiges Potential friedlicher ziviler Konfliktlösung und Kraft, die Ursachen kriegerischer Konflikte zu beseitigen.

Heute ist der Todestag von Martin Luther King. Kein Zufall! Der schwarze Baptistenpfarrer starb am 4. April 1968. Er war Vorkämpfer des gewaltlosen Widerstandes, gegen Rassendiskriminierungen in den USA. Er kämpfte für die Menschenrechte der farbigen Minderheit. Seine Vision ist lebendig: „Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben wird und die wahre Bedeutung ihres Glaubensbekenntnisses ausleben wird: Alle Menschen sind als Gleiche geschaffen. Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=5687
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