SWR2 Wort zum Sonntag

SWR2 Wort zum Sonntag

Liebe Hörerinnen und Hörer,
große Feste müssen gut vorbereitet werden, damit sie gelingen. Das kennen wir aus unserem persönlichen Leben. Ein runder Geburtstag, eine Goldene Hochzeit oder ein besonderes Jubiläum stehen an. Einladung und Ort, Essen und Festrede wollen bedacht sein. Große Feste sind Anlass zur Erinnerung, Besinnung und Vorfreude. Ganz besonders gilt dies auch für die großen Feste unseres Glaubens. Wie der Advent dem Weihnachtsfest vorausgeht, so bereiten wir uns 40 Tage lang auf Ostern vor in der österlichen Bußzeit oder Fastenzeit, wie sie im Volksmund heißt. Mitten in dieser Vorbereitungszeit befinden wir uns. Begonnen hat sie am Aschermittwoch. Ein Aschenkreuz ist uns auf die Stirn gezeichnet worden. Es erinnert uns eindringlich an unsere Vergänglichkeit. Geh in Dich, besinn Dich, sagt uns das Aschenkreuz. Nutz die Zeit der Vorbereitung auf Ostern. Kehr um und richte Dich wieder aus auf den Gott, der Dir in Jesus Christus Leben schenkt und den Tod überwunden hat. Dabei hilft uns das Fasten, der Verzicht auf sonst selbstverständliche Dinge. Dadurch werden wir feinfühliger. Wir schärfen unsere Sinne und unsere Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens und werden hoffnungsfroher, dass Gott all das Zerstörerische in unserem Leben, ja letztlich sogar den Tod, überwinden kann. Am Ende dieser Vorbereitungszeit auf Ostern steht die Feier der Heiligen Woche, der Karwoche, wie wir im Deutschen sagen. Das altdeutsche Wort Kara bedeutet Trauer und verweist auf das Gedenken an das Leiden Jesu Christi. Am Gründonnerstag und Karfreitag treten die Erzählungen des letzten Abendmahles, des Leidensweges und des Kreuzestodes Jesu in den Mittelpunkt. Gott hat in Jesus Christus gelitten und ist gestorben für uns. Das ist die Botschaft dieser Tage. In der Feier der Osternacht und des Ostersonntags freuen sich die Christen dann über die Auferstehung Jesu. Sein Licht erleuchtet das Dunkel des Todes. Die Vergänglichkeit und der Verzicht haben nicht das letzte Wort. Sie bereiten uns letztlich nur vor für die Botschaft der Auferstehung Jesu, durch die uns ein Leben in Fülle verheißen ist. Es ist gut, dass es die vorbereitende Fastenzeit vor Ostern gibt. Denn durch sie können wir noch einmal viel intensiver die Osternacht und den Ostersonntag feiern. Gott schenkt Leben in Fülle über den Tod hinaus. https://www.kirche-im-swr.de/?m=5592
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