Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Glauben Sie an die Schöpfungsgeschichte so wie sie in der Bibel steht?“ – wurde ich gefragt. „Ich glaube nicht an die Schöpfungsgeschichte, aber ich glaube an Gott, der Leben auf den Weg gebracht hat. Das, was auf den ersten Seiten der Bibel steht, ist vor dem Hintergrund eines Weltbildes entstanden, das vor einigen Tausenden Jahren anders war – damals kannten Menschen ihre Erde nicht als Kugel – zur Grundaussage kann ich aber auch heute „Ja!“ sagen – denn diese heißt: „Ich glaube daran, dass Gott die Welt erschaffen hat!“ – anders ausgedrückt: „Ich glaube daran, dass Gott etwas hat beginnen lassen, damit Leben möglich wird!“
Die Auswertung von Daten, die uns Satelliten übermitteln, sprechen für einen Beginn unseres Kosmos, die Materie ist nicht ewig, sie muss irgendwie einen Anfang besitzen. Diesen Anfang können wir auch heute als Schöpfungsakt bezeichnen. „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde…“ so lautet unser frühchristliches Credo, das Glaubensbekenntnis. Auch wenn vieles in Zusammenhang mit Urknall, mit Schöpfung und Evolution, in Theorien und Fragezeichen gehüllt ist, nur „Zu-fall“ wird dies nicht gewesen sein; ich glaube an einen personalen Gott, der oder die (!) für uns Leben zufallen lässt.
„Herr, unser Herrscher,“ – so ist es in Psalm 8 zu hören, „wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde, über den Himmel breitest du deine Hoheit aus. Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob…“ – und weiter: „Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst…!“
Faszinierend ist für mich immer wieder ein Blick zum Sternenhimmel in der Nacht oder zum schillernden Regenbogen und der leuchtenden Sonne.


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