SWR3 Worte
SWR3 Worte
Die siebenundneunzigjährige Schriftstellerin, Luise Rinser, über Leben und Tod:
Natürlich weiß ich, dass ich sterben muss. Aber was heißt das?
Wer wie ich auf dem Land aufgewachsen ist, […] der kann nicht übersehen, dass alles was lebt zum Sterben hin lebt […]:
die Blüte stirbt, der Samen überlebt;
Abgestorbenes verfault, wird zur Erde und steigt in der von ihm genährten Pflanze wieder ans Licht;
Nichts geht ins Nichts, Sterben bedeutet nirgends das absolute Ende. […]
Dass auch ich selber – in was auch immer für einer Form – unsterblich bin wie das Leben selbst, das ist mir Gewissheit und das genügt mir, um das Sterben nicht zu fürchten.
Luise Rinser
Ich sehen überall Leben, In: Horst Nitschke (Hg.), wir wissen, dass wir sterben müssen, Gütersloh (Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn) 1975
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5579
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Wer wie ich auf dem Land aufgewachsen ist, […] der kann nicht übersehen, dass alles was lebt zum Sterben hin lebt […]:
die Blüte stirbt, der Samen überlebt;
Abgestorbenes verfault, wird zur Erde und steigt in der von ihm genährten Pflanze wieder ans Licht;
Nichts geht ins Nichts, Sterben bedeutet nirgends das absolute Ende. […]
Dass auch ich selber – in was auch immer für einer Form – unsterblich bin wie das Leben selbst, das ist mir Gewissheit und das genügt mir, um das Sterben nicht zu fürchten.
Luise Rinser
Ich sehen überall Leben, In: Horst Nitschke (Hg.), wir wissen, dass wir sterben müssen, Gütersloh (Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn) 1975
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