SWR3 Gedanken

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Karneval ist lustig. Lustig und christlich. Ja, genau. Denn Karneval hat unbestreitbar christliche Wurzeln. Wie bei vielen anderen christlichen Begebenheiten geriet auch hier das Christliche etwas in Vergessenheit. Allein der Name ‚Karneval’ erinnert noch an seine christlichen Wurzeln. Wie auch die anderen beiden Namen: ‚Fastnacht’ und ‚Fasching’ .

Karneval kommt aus dem Lateinischen, von carne vale und bedeutet soviel wie: ‚Fleisch ade’ – also: ‚bis hierhin kannste noch Fleisch essen, dann aber nicht mehr’.
Die Fastnacht nun – das ist die letzte Nacht vor der Fastenzeit, die mit dem Aschermitt-woch dann beginnt.
Und schließlich Fasching, Fasching kommt vom mittelhochdeutschen vaschanc – und das ist das Ausschenken des Fastengetränks.
Karneval, Fastnacht, Fasching – die Idee, die dahinter steht, ist überall die gleiche: Jetzt kannste dich noch mal austoben und vollfressen, jetzt kann man noch mal ausgelassen sein, bevor dann mit dem Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit beginnt. Gefastet wird dann bis Ostern.

Karneval feiert man hauptsächlich in – ursprünglich – katholischen Gegenden. Alles ist erlaubt an Karneval, auch und gerade das Parodieren der Kirchenoberen und die Kritik an der Kirche.

Heute sieht man eher selten einen verballhornten Kardinal Meisner auf einem der Fast-nachtsumzüge. Heute werden zumeist die Oberen der Politik, der Gesellschaft, der Wirt-schaft parodiert und kritisiert.

Was für eine Tradition: Einen Tag innehalten, über sich selber lachen, die tagtäglichen Begebenheiten auf die Schippe nehmen – ich bin stolz auf diese unsere christliche Tradi-tion.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5469
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