SWR3 Gedanken

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Helau und Alaaf! Karneval ist in vollem Gange!
Groß und klein freut sich. Viele malen sich Herzen in die Gesichter, verkleiden sich. Han-nah will als rosa Prinzessin gehen, Malte als Cowboy. Das „Kind im Manne“ winkt uns fröhlich zu.
Karneval stupst mit einer roten Nase den Alltag um. Karneval ist subversiv. Es kehrt die Machtverhältnisse um. Karneval ist der Anti-Alltag, das Nicht-Normale.

Genau das feiern in ein paar Tagen auch die Juden. Purim heißt das jüdische Fest. Purim ist ein Fest voller Lachen. Kleine und große Kinder verkleiden sich. Und feiern in der Syn-agoge die Rettung des jüdischen Volkes durch die Königin Esther. Die Geschichte von Esther kennen auch wir Christen aus unserer Bibel.

Esther ist ein jüdisches Mädchen, wunderhübsch, aber arm. Der König des Landes ist auf der Suche nach einer Frau, die würdig ist, Königin zu werden. Wie das so ist, fällt sein Blick auf Esther. Er nimmt sie zur Frau. Und Esther wird vom armen Mädchen zur mäch-tigen Königin. Das Besondere an ihr ist: Sie vergisst nicht, wer sie ist und woher sie kommt. Als nun ein Hauptmann plant, alle Juden im Reich zu vernichten, da ergreift Es-ther die Initiative. Geschickt lenkt sie den König zu der Einsicht, dass nicht die Juden, sondern der Hauptmann den Tod verdient. Und so rettet Esther das jüdische Volk.

Diese Geschichte wird an Purim in der Synagoge gelesen. Es werden Witze gerissen und jedes Mal, wenn der Name des bösen Hauptmannes in der Geschichte vorkommt, wird viel Lärm mit Rasseln gemacht, oder man trampelt mit den Füßen.

Purim, Karneval, das ist ein lachendes Durchatmen vom manchmal erdrückenden Alltag.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5467
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