SWR3 Gedanken

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„Ich bin geborgen wie die Feder im Wind. Wenn ich auf die Wellen geweht werde, ertrinke ich nicht. Wenn ich an Felsen geweht werde, zerbreche ich nicht.“
Ich habe diesen Satz lange nicht verstanden. Erst als ich das Buch von Julia Butterfly Hill gelesen habe, eine Baumschützerin, habe ich kapiert, dass dieser Satz stimmt. Mehrere Monate hat Julia auf einer Plattform in der Krone eines kanadischen Mammutbaums gewohnt, und damit das Fällen dieses Baums verhindert.

„Ich bin so geborgen wie die Feder im Wind.“ Das erlebt Julia Butterfly Hill während eines Sturmes. Zuerst versucht sie dem Wind zu trotzen. Sie klammert sich mit Armen und Beinen an die Planken ihrer Unterkunft, bietet all ihre Kraft auf, nur um zu spüren, dass der Wind stärker ist als sie. Dann wird ihr klar, dass es keinen Sinn hat gegen den Wind zu arbeiten .Jetzt überlässt sie sich seiner Kraft, sie wird von ihm in ihrem Zelt hin und her geschleudert, jedoch innerhalb der Plattform gehalten. Am Ende hat sie gelernt: Je weniger Widerstand ich dem Wind entgegensetze, desto kleiner ist die Gefahr mich zu verletzen.

„Ich bin so geborgen wie die Feder im Wind, wenn ich auf die Wellen geweht werde, ertrinke ich nicht. Wenn ich an die Felsen geweht werde, zerbreche ich nicht.“ Sich hin- und her werfen lassen von den Mächten, gegen die man keine Chance hat, sich ausliefern, gegen alle Angst. Und dann dabei erleben: ich bin ja gehalten- wie eine Feder im Wind. Dieses Vertrauen finde ich auch in einem Satz in der Bibel.
„Unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich.“

Ob Wind oder Wellen, ob Ängste oder einfach die Stürme der Zeit – Gottes Hand hält uns.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5390
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