SWR3 Gedanken

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Alle, die Halsweh haben oder sich davor schützen wollen: Sie könnten es mal statt mit Pillen und Tropfen mit etwas anderem versuchen. In katholischen Kirchen wird heute der Blasius-Segen erteilt. Der Spender des Segens hält dabei zwei gekreuzte Kerzen in der Hand und sagt: „Auf die Fürsprache des Heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen.“
Der Brauch geht zurück auf den Heiligen Bischof Blasius. Er lebte um 300 n. Chr. in der heutigen Türkei. Der Legende nach soll er im Gefängnis einen Jungen geheilt haben, der eine Fischgräte verschluckt hatte. Deshalb wurde er zum Schutzpatron für Halskrankheiten aller Art.
An der Legende könnte sogar etwas Wahres sein, denn Blasius war von Beruf Arzt, bevor er zum Bischof gewählt wurde. Und im Gefängnis war er wohl auch, denn die Christenverfolger des römischen Kaisers Licinius hatten ihn wegen seines Glaubens verfolgt und in einer Waldhöhle aufgespürt.
Als es Blasius an den Kragen gehen soll, erweist er sich aber als extrem resistent gegen die Quälereien der Soldaten. Mit eisernen Wollkämmen wird ihm die Haut zerfetzt, in einen See wird er geworfen, doch es hilft alles nichts. Dank seines standhaften Glaubens erträgt und überlebt er die Folter. Schließlich greifen die Soldaten zum Schwert und enthaupten ihn.

Sein Leben hat der Bischof viel zu früh eingebüßt. Nicht aber seine Anziehungskraft. Bis heute vertrauen viele Menschen auf den Blasius-Segen als Schutz vor Halskrankheiten.

Nun könnte man natürlich einwerfen: alles Hokus-Pokus, purer Aberglaube. Mag sein. Aber vielleicht will uns die Legende mit der Fischgräte daran erinnern, dass wir Menschen nicht alles in der Hand haben. Das wichtigste im Leben wird uns oft geschenkt. Zum Beispiel die Gesundheit.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5357
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