Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Christliche und muslimische Studierende verbringen ein Wochenende in einem Benediktinerkloster. Durch die gemeinsame Teilnahme an den Gebetszeiten der Mönche erfahren sie die Geborgenheit Gottes.
Um halb sechs Uhr aufstehen und eine Viertelstunde später schon in der Kirche sitzen – so beginnt normalerweise kein Student seinen Tag. Doch an diesem Wochenende ist das anders. Schon in aller Frühe sitzen christliche und muslimische Studierende aus Koblenz in der großen Klosterkirche und hören dem Beten und Singen der Mönche zu. Auf Einladung der katholischen Hochschulgemeinde verbringen sie ein Wochenende in einem Benediktinerkloster. Keiner der jungen Menschen war vorher schon einmal in einem Kloster. Entsprechend groß ist die Neugier. Und bei manchen gibt es auch eine leichte bis mittlere Anspannung, vor allem bei den jungen Muslimen. Sie wollen in der christlichen Umgebung schließlich nichts falsch machen. Doch schon die überaus herzliche Begrüßung durch den Gastpater lässt die ersten Anspannungen schnell verfliegen. Die Ruhe des Klosters und die regelmäßigen Gebetszeiten tun ein Übriges. In aller Herrgottsfrühe geht es schon los, dann folgt eine Gebetszeit am Mittag, danach am frühen Abend und schließlich noch eine vor der Nachtruhe. Manchmal dauern die Gebete und Gesänge in der Kirche nur eine Viertelstunde, manchmal auch eine ganze Stunde. Das ist nicht wenig, aber alle Studierenden halten tapfer durch. Das liegt vor allem an der Art und Weise, wie die Mönche beten und singen. Die konzentrierte und gesammelte Atmosphäre lässt keinen unberührt. Alle spüren: Hier gibt es etwas, was wichtiger ist als alle Aufgaben und Termine des Tages. Es ist eine Ahnung von einer Geborgenheit in Gott, die stärker ist alle Enttäuschungen und Frustrationen des Lebens. Bei der abschließenden Auswertung stellt sich heraus: Christen und Muslime haben die gleiche Erfahrung im Kloster gemacht. Sie haben einen tiefen inneren Frieden erfahren. Schön, wenn dieser Frieden sie auch in ihren Alltag hinein begleitet!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=5303
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