SWR3 Gedanken

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Das Volk war voller Erwartung, so beginnt ein kleiner Abschnitt der Bibel. Er erzählt davon, wie die Menschen damals sehnsüchtig nach einem Retter Ausschau hielten. Die einen erhofften sich ein sorgenfreies Leben, andere warteten auf einen Friedensbringer, der die römischen Truppen aus dem Land jagen würde. Wieder andere sehnten sich nach einem großen religiösen Führer. Ganz Unterschiedliches verband sich damals, vor fast zwei Jahrtausenden, mit der Hoffnung auf das Kommen des Messias.
Geschichten, die mir heute durch den Kopf gehen, wenn Barack Obama offiziell das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten antritt. Was wurde nicht alles von ihm erwartet, wie viele Hoffnungen und Sehnsüchte haben Menschen im US-Wahlkampf auf ihn projiziert? Viel mehr jedenfalls als ein einzelner Mensch je stemmen könnte. Enttäuschungen sind programmiert. Das Volk aber, so scheint es, wartet auch nach 2000 Jahren wieder auf einen Messias – nicht nur in Amerika.
Barack Obama hat sich bewusst nicht als solcher inszeniert. Auch für ihn, den bekennenden Christen, ist der Messias schließlich schon gekommen in Jesus von Nazareth, und zwar ganz anders, als viele Menschen es damals erwarteten. Eine Fähigkeit scheint den neue Präsidenten immerhin mit dem Mann aus Nazareth zu verbinden. Die Gabe, Köpfe und Herzen der Menschen zu gewinnen, ein Menschenfischer im besten Sinne zu sein. Wenn er sie in den kommenden vier Jahren auch für eine menschenfreundliche Politik einsetzt, wäre das schon nicht wenig.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5275
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