SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

Eine Zeitung hat es gewagt und bereut. Sie hat die Horoskopseite weggelassen. Prompt gingen die Verkaufszahlen zurück. Ein Licht in die dunkle Zukunft werfen. Die Sehnsucht ist unter uns groß. Und es gibt ja nicht nur die - wie ich finde - windigen Versuche, mit Horoskopen Licht in die Zukunft zu bringen. Allenthalben werden Prognosen für die Zukunft erstellt. Die Institute überbieten sich darin, vorher zu sagen, wie dunkel 2009 werden wird. In all diesen Versuchen steckt - für mich - eine abgründige Versuchung: Die Annahme, die Zukunft ausleuchten zu können. -
„Die Zukunft ist Gottes Land“. Unbekannt und offen. Aber das ist keine schlechte Nachricht. Sondern eine gute.
Sie bedeutet, dass wir ein Licht für die Zukunft haben. „Die Zukunft ist Gottes Land.“ Dieser Nachricht kann ich
mit Vertrauen begegnen.
Vertrauen ist ein Licht, das einer unbekannten Zukunft angemessen ist.
Denn dieses Licht zeigt, woran ich mich orientieren kann. Nicht alle Wege führen in Gottes Zukunft. Nicht
jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Christen hoffen und vertrauen: Wenn ich mich an Jesu Geist orientiere, dann finde ich Schritte in eine gute
Zukunft. Wenn ich mich zB an seiner so genannten „Goldenen Regel“ orientiere:
„Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“
Diese Zukunftsleuchte hat Jesus in der Bergpredigt aufgestellt.
Ich finde sie wichtig für unsere eine Welt in 2009.
Wer wollte nicht zuvorkommend, fair und lebensförderlich behandelt werden.
Diese Regel Jesu setzt auch auf Vertrauen, in Menschen. Sie fordert mich auf: Traue anderen zu, dass sie dein zuvorkommendes Verhalten entsprechend beantworten. Vielleicht ist diese Goldene Regel gerade in Krisen wichtig, wenn eine die Sorge um das eigene Wohl eher eng macht. Vielleicht ist gerade in Krisen diese Öffnung notwendig, hin zu den anderen. Zu bedenken, dass auch sie gut leben wollen. Dass es miteinander besser geht.
„Alles was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen auch.“
Vertrauen in Menschen, ist ein gutes Licht für die Zukunft.
Den völlig ausgeleuchteten Weg, der ohne Risiko zu begehen ist, gibt es nicht.
Vertrauensvoll mutig sein, das will ich versuchen, denn die Zukunft ist Gottes Land. https://www.kirche-im-swr.de/?m=5192
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