SWR3 Gedanken

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Im Ersatzteillager wurde das Urteil über den Keilriemen eines Käfers Baujahr 1970 in der Inventur gesprochen. Er musste raus, nachdem er über Jahre schon einigen im Lager aufgefallen war und unschlüssig von einer Schublade in die nächste wanderte. So war das bei meinem Ferienjob in einer Autowerkstatt als Schüler.

In der Bibel gibt es auch eine Art Inventur. Die wird dann Gericht genannt. Hört sich schlimm an. Wer will schon vor Gericht landen. Aber vielleicht halten Sie ja heute auch Gericht:

Was hat sich denn in meinem Leben über das Jahr 2008 so angesammelt? Was wurde wie ein alter Keilriemen von einer Schublade in die andere verfrachtet und müsste eigentlich schon lange raus? Was habe ich denn erreicht im vergangenen Jahr und was nicht? Über manches fällt man leicht sein Urteil. Bei anderem tut es weh, dass es so gekommen ist.

Bei der Inventur in der Autowerkstatt fand man aber auch heraus: da gab es auch Schubladen für Ersatzteile, die waren fast leer. Keiner hatte es bis dahin so richtig bemerkt. Dabei brauchte man die Ersatzteile ständig. Die Inventur brachte diesen Mangel an den Tag. Die Schubladen wurden wieder gefüllt.

Das darf man auch bei der persönlichen Inventur jetzt am Jahresende auf keinen Fall vergessen. Sich auch die Frage zu stellen: Was brauche ich denn noch? Was fehlt mir? Wo bin ich völlig leer geräumt und wo kriege ich denn die Ersatzteile her?

Und so ist das bestimmt auch, wenn Gott Inventur macht mit mir: Dass er auch meine leeren Schubladen bemerkt, meine Bedürftigkeit und das, was mir fehlt. Und sicher wird Gott seinen Lageristen anweisen für Nachschub zu sorgen. Damit es im nächsten Jahr gut weiter geht.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Jahr 2009.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5161
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