Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Heute muss ich Ihnen von Marc erzählen. Es ist eine traurige Geschichte mit gutem Ausgang. Ganz so wie die vom Jesuskind, das heute, am heiligen Abend, geboren wird.

Vor einem Jahr, am ersten Advent, kam Marc ins Krankenhaus. Er war erst 25, aber sein Herz war schon verbraucht. Dieser erste Advent gab neuer Hoffnung Raum: Jemand hatte sein Herz gespendet.
Es war das passende Herz für Marc.

Marc hatte kaum Angst vor der Operation. Er war voller Gottvertrauen.
Er sagte zu seinen Eltern: „Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Was auch geschieht, ich kann nicht tiefer fallen, als in Gottes gute Hand.“
Und dann gab es Komplikationen. Vier Wochen lang schwebte Marc zwischen Leben und Tod; die ganze Adventszeit war für seine Familie und Freunde nur Hoffen und Bangen. Am Heiligen Abend dann, ist er gestorben.

Was ist der gute Ausgang daran?
Marc sagte es selber: „Ich kann nicht tiefer fallen, als in Gottes gute Hand.“
Das ist für mich der gute Ausgang:
Unser Leben liegt in Gottes Hand, auch im Tod. Und auch danach.
Für die Eltern, die Hinterbliebenen, ist das natürlich kaum ein Trost. Sie vermissen Marc hier und jetzt, und keine Heilszusage kann diesen Schmerz lindern.

Heute feiern wir die Geburt Jesu.
Sein Leben war schon in Gefahr, bevor er geboren wurde. Da war Joseph, der Verlobte von Maria, der sie heimlich verlassen wollte. Und dann war da Herodes, der nach dem Leben aller neugeborenen Jungen trachtete.
Aber ein Engel erschien Joseph im Traum. Und er blieb bei Maria. Und er führte sie und das Kind nach Ägypten, um sie zu retten.

Wie ein roter Faden zieht sich die tödliche Bedrohung das Leben Jesu. Und am Ende wird er eines gewaltsamen Todes sterben.
Und doch ist es eine Geschichte mit gutem Ausgang. Weil Gott dieses Menschenkind, seinen Sohn, nicht im Tod belässt, sondern zu einem neuen, anderen Leben führt.
Deshalb feiern wir alle Jahre wieder die Geburt dieses Kindes.
Weihnachten will uns sagen: was immer geschieht, wie bedroht unser Leben auch sein mag, Gott selbst steht an unserer Seite. Oder wie Marc sagte:
Wir können nicht tiefer fallen, als in Gottes gute Hand.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5131
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