SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Halbzeit – nur noch 12 Tage bis Heilig Abend. Aber seit 12 Tagen: Geschenke besorgen, durch die Stadt rennen, Dinge erledigen. Und dabei über den Weihnachtsmarkt kommen. Bei uns in Frankenthal passiert das automatisch. Er ist mitten in der Fußgängerzone aufgebaut. In der Mitte ein großer Weihnachtsbaum. Um den herum fährt eine Eisenbahn:
„Zug!“, ruft Shakira in ihrem Buggy und deutet wie wild auf die Lokomotive. Ich, schon den nächsten Termin im Kopf will lieber weiter, aber die Kleine läßt mir keine Chance. „ZUG! ZUG!“ Dabei gestikuliert sie wie wild. Dann versucht sie aufzustehen. An Weiterschieben ist nicht mehr zu denken. Na gut, den Euro kann ich noch investieren. Wenn es ihr halt soviel Spaß macht.
Die Eisenbahn zieht ihre Kreise. Die Kleine lacht, betrachtet immer wieder den Weihnachtsbaum und winkt mir bei jeder Runde zu; ich soll mir auch den tollen Baum anschauen. Merkwürdig – das tut mir gut – ihr zuzuschauen und ihren Blicken auf den Baum zu folgen. Bei jeder Runde werde ich ruhiger. Balsam für meine hektische Weihnachtsseele. Weil meine Kleine mir den richtigen Weg gezeigt hat: mich auf die Mitte konzentrieren: aufs Wesentliche, auf den Weihnachtsbaum – und damit eigentlich auf die Bedeutung des Weihnachtsfestes: dass Gott auch ist wie ein Kind, das mir zulächelt und zuwinkt – während es genüßlich Zug fährt.
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