SWR3 Gedanken

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In Speyer wurde der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt. Das besondere: die Synagoge wird auf dem Gelände einer nicht mehr genutzten katholischen Kirche gebaut. Lange Zeit hatten Spiritanerpatres diese Kirche genutzt. Sie unterhielten in Speyer eine Studienanstalt. Dann fehlte es dem Orden an Nachwuchs. Die Spiritaner brauchten das Gotteshaus nicht mehr. Was sollte man tun? Die Kirche abreissen? Zum Kletterzentrum oder zur Disco umbauen? Allmählich reifte die Idee, das Grundstück der jüdischen Gemeinde zur Verfügung zu stellen. So konnte vor kurzem im Chorraum der Kirche der Grundstein für die neue Synagoge gelegt werden. Aus dem einstigen Kirchenschiff entstehen Gemeinderäume. Die Synagoge soll nicht nur Ort des Gebetes, sondern auch Begegnungsstätte werden.
Im 11. Jahrhundert hat das in Speyer schon einmal gut geklappt. Juden und Christen verbrachten damals eine gemeinsame „goldene Zeit“ - so die Historiker.
Ich würde mich freuen, wenn es auch heute wieder zu einem guten Miteinander kommt. Vor allem, weil dieser Neubau für mich ein besonderes Weihnachtszeichen darstellt. Die Verbindung christliche Kirche – jüdische Synagoge erinnert mich an etwas ganz wesentliches, was Judentum und Christentum eng miteinander verbindet: Jesus wurde von Maria geboren, einer Jüdin. Sie hat ihn erzogen. Er war nicht nur im Tempel von Jerusalem, sondern lehrte auch in der Synagoge.
Jesus war Jude.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=5012
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