SWR3 Gedanken

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Heute ist ein magischer Tag! Heute ist nicht einfach nur der 4. Dezember – heute ist Barbaratag! Wo, wie auch immer, man sollte sich heute ein paar Zweige eines Obstbau-mes holen und ins Zimmer stellen. Klassischerweise einen Kirsch- oder Apfelzweig, aber es gehen auch Zweige von Haselnuss-, Holunder-, Mandel- oder Pflaumenbaum.
Am Barbaratag schneidet man ein paar dekorative Zweige ab und stellt sie in eine Vase mit lauwarmem Wasser in ein geheiztes Zimmer. Und dann, oh Wunder, mit ein wenig Glück, an Weihnachten, mitten im Winter, blühen die Zweige! Es gilt als gutes Zeichen für die Zukunft, dann wird eine reiche Ernte erwartet, dann wird im nächsten Jahr gehei-ratet werden, dann hat man Glück! Ich finde vor allem, es ist einfach nur schön, wenn im Winter Blumen erblühen! Draußen ist es kalt, aber drinnen ist es gemütlich warm und in das Tannengrün des Weihnachtsbaumes mischen sich Kirschblüten.
Diese Barbara, nach dem dieser Tag benannt ist, hat im 3. Jahrhundert irgendwo in der Gegend der heutigen Türkei oder des Libanon gelebt. Ihr Problem: Sie wollte partout nicht heiraten und zudem Christin werden. Beides fand die Familie nicht so berauschend. Also ließ sie sich heimlich taufen. Woraufhin ihr Vater sie festnehmen, foltern und hin-richten ließ. Auf dem Weg in den Kerker, verfing sich ein Kirschbaumzweig in ihrem Kleid. Barbara nahm den Zweig mit in den Kerker und stellte ihn in ihren Trinknapf. Am Tag ihres Todes blühte er.
Diese Geschichte mag so passiert sein, Barbara mag gelebt haben oder nicht – eins steht fest:
Mitten im Winter können Blumen blühen! Das gibt’s! Genau das feiern wir an Weihnach-ten! So ein blühender Kirschzweig mitten im Winter steht für Hoffnung – Hoffnung auf Leben, Hoffnung aufs neue Jahr, Hoffnung auf Zukunft.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4966
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