Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Wie soll ich eigentlich Gott anreden? – IHN, der dort oben so weit im Himmel wohnt.
(Oder ist er hier drunten auf der Erde?)
Wie soll ich reden mit ihm, der manchmal so fern ist, (oder auch furchterregend nah.)
Die Jünger Jesu wussten das damals auch nicht.
Doch Jesus sagte: Nennt ihn doch einfach „Vater“ – „Abba“ – Nennt ihn: „Väterchen“.
So einfach.
Und so reden wir Gott heute noch an: „Vater unser“. Als wenn’s ein leibhaftiger Vater wäre, der Vater aller Väter.
Das ist ein gutes Gefühl, solch einen Vater zu haben. Einen, der immer da ist. „Vater unser“, das ist ein Beziehungsangebot, eine Freundschaft, eine Zuflucht. Das fühlt sich gut an.
Und immer wenn wir dieses Gebet, dieses „Vater unser“ sprechen, sagen wir damit auch: „Vater unser“, Ohne dich wären wir nicht da. Deine Liebe hat uns ins Leben geführt, und deine Fürsorge achtet darauf, dass es uns gut geht. Du willst, dass wir groß werden, verantwortungsvoll, selbständig. Du willst aber auch, dass wir dich achten.
„Vater“ hat Jesus Gott genannt. Und er hat uns dazu eingeladen, dass auch wir in ihm den Vater sehen. Auch oder gerade weil wir mit den wirklichen Vätern manchmal ganz andere Erfahrungen machen: Dass sie bisweilen hilflos sind, oder ungerecht, oder manchmal gar nicht da.
Es ist wunderbar, so einen Vater aller Väter zu haben. Einen Vater, bei dem wir immer willkommen sind. Mit all unseren Sorgen. Auch mit all unserer Freude. Eine Heimat eben.
„Vater Unser im Himmel“, „Unser Väterchen“ so lautet die erste Zeile des wichtigsten Gebetes, das heute alle Christinnen und Christen auf der Welt eint. Und weil das ganze Gebet so unausschöpflich ist, möchte ich es zu Beginn der neuen Woche für uns alle sprechen.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden,
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich, und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
https://www.kirche-im-swr.de/?m=495
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