Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Heute komme ich zu Ihnen mit einem ganz persönlichen Anliegen. Ich suche großzügige Menschen mit kühlem Kopf, warmem Herzen und offener Hand.
Worum es geht: Die größte evangelische Kirche in Ludwigshafen, die Friedenskirche vor den Toren der BASF, denkmalgeschützt, repräsentativ, 800 Plätze, soll geschlossen werden. Die Standfestigkeit des Betonbaus ist gefährdet. Die Pfälzer waren erschrocken. Denn es war klar: Viel Geld ist nötig für die Sanierung. Und die Gemeinde ist klein geworden.

Doch ich glaube, wir machen es uns zu einfach, wenn wir sagen: kein Geld, Kirche zu.
Ich glaube, wir müssen kämpfen. Wir brauchen eine wache Phantasie und müssen uns fragen:

Wozu sind unsere Kirchen da?

Ich versuche eine Antwort:
Erstens: Kirche ist ein Bethaus. Ludwigshafen, eine Industriestadt mit vielen sozialen Fragen, braucht solche Häuser des Gebets, Schutzraum für die Seele, Orte wo Menschen gemeinsam mit Gott sprechen, ihn fragen, ihm klagen und ihn loben und preisen können.
Zweitens: Kirche ist ein Klanghaus, da will etwas ins Singen und Klingen kommen. Da ist Kultur und Musik zu Hause. Kulturkirche ist angesagt. Die größte Stadt in der Pfalz braucht so etwas. Es gibt Kulturkirchen schon in Kiel, Hamburg und Bremen. Und manche davon schreibt nicht nur schwarze Zahlen, sondern unterhält sogar noch die gemeindliche Sozialarbeit mit Wohnsitzlosen.
Und nicht zuletzt. Kirche ist ein Ort der Orientierung. Kraftwerk für die Seele. Hier wird das Evangelium gepredigt. So etwas dürfen wir nicht aufgeben. Und das gilt für alle 20.000 evangelischen Kirchen in Deutschland.

Ich suche für die Friedenskirche in Ludwigshafen bis zum Ende des Jahres 100 Menschen, die bereit sind, Tausend Euro zu geben. Das ist kein Traum. Der Anfang ist schon gemacht. Schon in einer Woche hatte ich 10.000 Euro beisammen: Ein Ehepaar sagte: „Wir hatten einen Unfall mit dem Fahrrad. Das Urlaubsgeld können Sie haben.“ Ein Apotheker schaute mich an, und als ich ihm meinen Kummer erzählte, und sprach: „Die Friedenskirche ist meins. Da bin ich getauft. Sagen Sie mir die Kontonummer, ganz leise.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4830
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