Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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In diesen Tagen sind viele von uns in Gedanken mit Sterben und Tod beschäftigt. Wir schmücken die Gräber unserer Verstorbenen, wir gedenken der Toten, ganz persönlich und auch im öffentlichen Leben.
Wir können dies tun, um zum Ausdruck zu bringen: Wir sind dankbar für das Leben von Euch, das ihr mit uns geteilt habt, ihr, die ihr nun vor uns gestorben seid – mit Blumen, mit Lichtern, mit kleinen Zeichen bringen wir dies zum Ausdruck.
Immer mal wieder frage ich mich: Wie wird es sein, wenn „ich mal da liege“, wenn ich gestorben bin – wo werde ich sein, was werde ich spüren? Wie ist es jetzt, mit meinen Großeltern, mit meinen Eltern, mit Freunden, Bekannten und Verwandten, die bereits gestorben sind…- wo sind sie?
„Glauben Sie wirklich, dass mit dem Tod nicht alles aus ist?“ – diese Frage, mir gestellt von einem sterbenden Menschen, diese Frage klingt immer noch nach in mir. „Nein, ich möchte jetzt keine theologisch versierte Antwort von Ihnen als Priester hören; ich möchte wissen, wie Sie als Mensch denken und empfinden! – so fügte er noch an.
„Ich vertraue darauf, dass mit dem Tod nicht alles aus ist“ – lautete meine spontane Antwort. „Natürlich kann ich nicht erklären, wie etwas genau sein wird – ich vertraue jedoch darauf, dass vieles sich lösen wird.“
Für mich ist mit dem Tod nicht einfach alles aus und vorbei – wie beim Platzen einer Seifenblase, an die ich mich dann nur noch – und das ganz kurz – erinnern kann. Ich bin mal gespannt, wie es sein wird – auch wenn ich hoffe, noch lange jetzt und hier leben zu können, weil ich gern lebe und mein Leben gestalte; gespannt und fast neugierig bin ich dennoch…!
Ein Lied mit dem Titel „Dann wird ein Fest sein“ bringt dies so zum Ausdruck:
„Wenn wir Grenzen überschreiten und ins Unbekannte geh’ n, wenn Vertrautes wir verlassen und wir uns dann wiederseh’n, dann wird ein Fest sein ohne Ende, voller Lachen und Musik, voll Bewegung voller Leben, ungeahnt und voller Glück, dann wird ein Fest sein ohne Ende, voll von Wärme und Versteh’n. Wir sind wieder uns ganz nah, und wir werden Gott selbst seh’n.“
Leben und erwarten wir – gespannt auf das, was kommen wird!



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