SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

10JAN2007
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2007 ist 10 Tage alt. Und schon sind wieder 100.000 Menschen an Aids gestorben. Weltweit gibt es bereits 14 Millionen Kinder, deren Eltern wegen Aids tot sind. 900.000 davon leben in Tansania. So wie Remigius, Lea und Adeltus. Remigius ist mit 17 Jahren Familienoberhaupt. Seine kleine Schwester Lea kann sich kaum noch an die Eltern erinnern: „Als ich drei war starben sie,“ erzählt die heute 13jährige. In ihrer kleinen Hütte gibt es keinen Stuhl. Der Fußboden ist mit getrocknetem Gras ausgelegt. Die Wände sind mit selbstgemalten Bildern, Postern und Zeitungen verklebt. Erst half noch eine Tante, aber die ist jetzt auch fort. Remigius und seine Geschwister besitzen eine kleine Parzelle Land. Dort bauen sie Mais, Manjok und Bananen an. Leute aus dem Dorf helfen den Kindern so gut es geht. Die drei können sogar eine Schule besuchen. Alleine hätten sie das aber nicht geschafft. Es gab genug skrupellose Menschen, die den Kindern das Land abnehmen wollten. Und womit hätten sie dann die Schule bezahlen sollen?
Geholfen hat die Kirche in Tansania. Nicht mit Spenden oder Nahrungsmitteln, sondern mit einem Rechtsanwalt. So konnten die Kinder ihre Rechte beim Landbesitz durchsetzen. Der Landbesitz ist der erste und wichtigste Schritt. Damit können die Kinder sich versorgen. Aber was fast noch wichtiger ist: Das Gefühl, nicht alleine zu sein. Zu spüren, dass es anderen genauso geht. Nach dem Verlust der Familie wenigstens die Kirche als christliche Gemeinschaft erleben zu dürfen. Mit der Kirche eine Anlaufstelle zu haben wo man Hilfe bekommt. „Wir haben natürlich kein Auto, um unsere Ernte zum Markt zu bringen. Aber die Leute helfen uns.“ und dafür ist Remigius dankbar.
(Zusatzinfo fürs Internet: Das deutsche Hilfswerk missio unterstützt Aidswaisen in Tansania. Zum Beispiel indem es hilft, die Rechte der Kinder zu vertreten. Mehr Infos unter www.missio.de)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=479
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